Purpura Schönlein-Henoch – Prävention

Zur Prävention der Purpura Schönlein-Henoch (PSH) muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.

PSH ist eine immunologisch vermittelte Vaskulitis der kleinen Gefäße, die vor allem Kinder betrifft, aber auch bei Erwachsenen auftreten kann. Ziel der Präventionsmaßnahmen ist es, bekannte Triggerfaktoren zu vermeiden und die Immunfunktion zu unterstützen.

Verhaltensbedingte Risikofaktoren (Triggerfaktoren)

  • Ernährung:
    • Nahrungsmittelallergene – Allergische Reaktionen auf bestimmte Nahrungsmittel können das Immunsystem aktivieren und Entzündungsreaktionen fördern.
    • Ungesunde Ernährung – Eine unausgewogene Ernährung kann die Immunabwehr schwächen und das Risiko für Infektionen erhöhen, die PSH auslösen können.
  • Psycho-soziale Faktoren:
    • Stress: Chronischer Stress kann das Immunsystem negativ beeinflussen und Autoimmunreaktionen begünstigen.

Medikamente

  • Analgetika (Schmerzmittel): Insbesondere nicht-steroidale Antiphlogistika (NSAR) wie Ibuprofen, Acetylsalicylsäure, Diclofenac und Indometacin können in seltenen Fällen als Trigger wirken.
  • Antibiotika: Sulfonamide und andere Antibiotika stehen im Verdacht, immunologische Fehlreaktionen auszulösen, die mit PSH in Zusammenhang stehen können.

Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)

  • Infektionsprävention:
    • Hygienemaßnahmen: Regelmäßiges Händewaschen und Vermeiden enger Kontakte zu infektiösen Personen.
    • Impfungen: Einhalten der Standardimpfempfehlungen gemäß STIKO (Ständige Impfkommission), um Infektionen zu vermeiden.
  • Ernährungsmaßnahmen:
    • Antioxidantienreiche Ernährung: Nahrungsmittel mit einem hohen Gehalt an Vitamin C, Vitamin E und Zink können die Immunabwehr stärken.
    • Allergenarme Diät: Insbesondere bei Patienten mit bekannten Lebensmittelallergien.
  • Medikamentenmanagement:
    • Vermeidung von unnötigem Einsatz von NSAR und Antibiotika, insbesondere bei Personen mit einer PSH-Vorgeschichte.
    • Aufklärung über Alternativen und Nebenwirkungen potenziell auslösender Medikamente.
  • Gesunde Lebensführung:
    • Stressmanagement: Förderung von Entspannungsmethoden wie Yoga, Meditation oder progressive Muskelentspannung.
    • Moderate körperliche Aktivität: Regelmäßige Bewegung unterstützt die Immunfunktion und reduziert das Infektionsrisiko.

Sekundärprävention

Die Sekundärprävention zielt darauf ab, eine frühzeitige Diagnose und Behandlung zu gewährleisten, um Komplikationen zu minimieren.

  • Früherkennung und Diagnostik:
    • Klinische Kontrolle: Untersuchung auf typische Symptome wie palpable Purpura, Gelenkschmerzen und Bauchbeschwerden.
    • Labordiagnostik: Überprüfung von IgA-Spiegeln und Entzündungsparametern (CRP, BSG).
    • Urinuntersuchung: Zur Früherkennung von Nierenbeteiligungen wie Hämaturie oder Proteinurie.
  • Infektionsprophylaxe:
    • Behandlung von Atemwegsinfektionen und Vermeidung von wiederholten Infekten.
    • Einsatz von Antibiotika nur bei klarer Indikation.
  • Gezielte Therapie:
    • Gabe von Glucocorticoiden zur Kontrolle akuter Schübe.
    • Immunsuppressiva bei schwerwiegender Nierenbeteiligung.

Tertiärprävention

Die Tertiärprävention fokussiert sich auf die Langzeitbehandlung und die Vermeidung von Spätkomplikationen.

  • Langzeitmanagement:
    • Regelmäßige Kontrollen: Überwachung der Nierenfunktion und Blutdruckmessungen bei Patienten mit Nierenbeteiligung.
    • Kontrolle der Gelenksymptome: Regelmäßige physiotherapeutische Maßnahmen.
  • Pharmakologische Maßnahmen:
    • Langzeittherapie mit Immunsuppressiva bei chronischen Verläufen oder schwerer Organbeteiligung.
    • Gabe von Antihistaminika oder Mastzellstabilisatoren bei allergischer Komponente.
  • Patientenschulung:
    • Aufklärung über die Erkrankung, typische Symptome und Warnzeichen für Rückfälle.
    • Unterstützung bei der Umsetzung eines gesunden Lebensstils.
  • Psychosoziale Unterstützung:
    • Psychologische Begleitung bei belastenden Verläufen.