Hämolytische Anämie – Weitere Therapie

Allgemeine Maßnahmen

  • Überprüfung der Dauermedikation wg. möglicher Auswirkung auf die vorhandene Krankheit
  • Vermeidung von Umweltbelastungen:
    • Kupfer
    • Schlangen- und Spinnengifte

Konventionelle nicht-operative Therapieverfahren

  • Bei der Knochenmarktransplantation wird dem Spender über eine Stanze Knochenmark aus dem Beckenkamm entnommen. Daraus werden die Stammzellen isoliert und dem Empfänger injiziert.
    Indikationen für eine Knochenmarktransplantation sind vor allem die angeborenen Defekte der Erythrozyten wie die
    Sichelzellenanämie (med.: Drepanozytose; auch Sichelzellanämie, engl.: sickle cell anemia) oder die Thalassämie.
  • Bei der Stammzelltransplantation (genauer: hämatopoetische Stammzelltransplantation; HSZT; Blutstammzelltransplantation), die eine Weiterentwicklung der Knochenmarktransplantation darstellt, werden Stammzellen zunehmend aus dem Blut des Spenders entnommen und dem Empfänger injiziert. Die Indikationen entsprechen denen der Knochenmarktransplantation.
  • Eine Gabe von Blutprodukten, hier Erythrozytenkonzentrate, wird vor allem bei erworbenen Defekten wie der paroxysmalen nächtlichen Hämoglobinurie durchgeführt.
    Beachte: Bei Kälteagglutinin-Krankheit sollten Erythrozytenkonzentrate vor einer Transfusion erwärmt werden.

Impfungen

Die nachfolgenden Impfungen sind angeraten, da eine Infektion häufig zur Verschlechterung der vorliegenden Erkrankung führen kann:

  • Grippe-Impfung
  • Pneumokokken-Impfung

Regelmäßige Kontrolluntersuchungen

  • Regelmäßige ärztliche Kontrolluntersuchungen

Ernährungsmedizin

  • Ernährungsberatung auf der Grundlage einer Ernährungsanalyse
  • Ernährungsempfehlungen gemäß einem Mischköstler unter Berücksichtigung der vorliegenden Erkrankung. Das bedeutet u. a.:
    • täglich insgesamt 5 Portionen frisches Gemüse und Obst (≥ 400 g; 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst)
    • ein- bis zweimal pro Woche frischen Seefisch, d. h. fette Meeresfische (Omega-3-Fettsäuren) wie Lachs, Hering, Makrele
    • ballaststoffreiche Ernährung (Vollkornprodukte)
  • Auswahl geeigneter Lebensmittel auf Grundlage der Ernährungsanalyse
  • Siehe auch unter "Therapie mit Mikronährstoffen (Vitalstoffe)" – ggf. Einnahme eines geeigneten Nahrungsergänzungsmittels
  • Detaillierte Informationen zur Ernährungsmedizin erhalten Sie von uns.

Sportmedizin

  • Intensives Joggen oder intensive Märsche können Ursache einer hämolytischen Anämie sein, sodass sportliche Aktivität nur nach Absprache mit dem Arzt erfolgen sollte!
  • Detaillierte Informationen zur Sportmedizin erhalten Sie von uns.

Organisationen und Selbsthilfegruppen

  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA)
    Postfach 91 01 52, D-51071 Köln
    Telefon: 0221-89920, Fax: 0221-8992300 E-Mail: poststelle@bzga.de, Internet: www.bzga.de