Aplastische Anämie – Folgeerkrankungen

Im Folgenden die wichtigsten Erkrankungen bzw. Komplikationen, die durch eine aplastische Anämie mit bedingt sein können:

Infektiöse  und parasitäre Krankheiten (A00-B99)

  • Infektionen aller Art durch geschwächte Immunabwehr

Blut, blutbildende Organe – Immunsystem (D50-D90)

  • Blutungen durch eine Verringerung der Thrombozyten (Blutplättchen); in allen Körpergeweben möglich

Neubildungen (C00-D48)    

  • Akute myeloische Leukämie (AML)* – bösartige Neubildung des blutbildenden Systems (Hämoblastose)
  • Myelodysplastisches Syndrom (MDS)* – erworbene klonale Erkrankungen des Knochenmarks, die mit einer Störung der Hämatopoese (Blutbildung) einhergeht; definiert durch [2]:
    • dysplastische Zellen im Knochenmark oder Ringsideroblasten oder eine Vermehrung von Myeloblasten bis 19 %
    • Zytopenien (Verminderung der Anzahl der Zellen im Blut) im peripheren Blutbild
    • Ausschluss von reaktiven Ursachen dieser Zytopenien
    Ein Viertel der MDS-Patienten entwickelt eine akute myeloische Leukämie (AML).

* Häufigkeit: 15 % in summa

Psyche – Nervensystem (F00-F99; G00-G99)

  • Leistungsminderung
  • Müdigkeit

Prognosefaktoren

  • Die Prognose der aplastischen Anämie wird durch Mutationen im Knochenmark bestimmt. Durch eine Genomanalyse konnten Genveränderungen nachgewiesen werden, die von Bedeutung sein könnten [1].

Literatur

  1. Yoshizato T et al.: Somatic Mutations and Clonal Hematopoiesis in Aplastic Anemia. New England Journal of Medicine (2015; 373:35-47)
  2. Thol F, Heuser M, Ganser A: Myelodysplastic syndromes. Internist (Berl) 2015; 56: 364-73