Syndrom des trockenen Auges (Keratokonjunktivitis sicca) – Körperliche Untersuchung

Eine umfassende klinische Untersuchung ist die Grundlage für die Auswahl der weiteren diagnostischen Schritte:

  • Allgemeine körperliche Untersuchung – inklusive Blutdruck, Puls, Körpergewicht, Körpergröße; des Weiteren:
    • Inspektion (Betrachtung)
      • Haut und Schleimhäute
      • Augen [Schleimabsonderung, müde Augen, geschwollene Augenlider, gerötete Augen], des Weiteren Inspektion der Lider:
        • Lidschlagfrequenz (während Sprechen (15 ± 13 Lidschläge/Minute) und Lesen (5 ± 4 Lidschläge/Minute); typisch für Patienten mit trockenem Auge sind reduzierte Intervalle zwischen den Lidschlägen von ca. 6 Sekunden auf 2,6 Sekunden)
        • Lidstellung und Lidschluss:
          • Lidfehlstellung? (z. B.  Ektropium/Auswärtskippung des Augenlides, meist des Unterlides, Entropium/Einwärtskärung des Unterlides, meist des Unterlides)
          • Lidschlussinsuffizienz? (z. B. Fazialisparese/Gesichtsnervenlähmung)
        • Lidrand: Entzündung oder Dysfunktion (Fehlfunktion) der Meibomdrüsen
  • Augenärztliche Untersuchung: Die spaltlampenmikroskopische Untersuchung zeigt:
    • Hautrötung und Schädigung der Augenoberfläche mit punktförmigen Epitheldefekten (Keratitis punctata superficialis); Spätstadium bzw. schwerer Verlauf: Bindegewebsverhärtung und Hornhautkomplikationen
    • Tränensee (Tränenmeniskus) am unteren Lidrand reduziert
    • Ggf. zusätzlich Zeichen einer Meibomdrüsendysfunktion (verdickte Lidränder und Teleangiektasien/sichtbare Erweiterungen oberflächlich gelegener kleinster Blutgefäße)
    Weitere Untersuchungen (Schirmer-Test, Tränenfilmaufrisszeit, und Lidschlagfrequenz) s. u. Medizingerätediagnostik.
  • Gesundheitscheck

In eckigen Klammern [ ] wird auf mögliche pathologische (krankhafte) körperliche Befunde hingewiesen.