Sehschwäche, zunehmende – Einleitung
Eine zunehmende Sehschwäche stellt eine schwerwiegende Beeinträchtigung für die Betroffenen dar und kann erhebliche Auswirkungen auf das tägliche Leben haben. Sie sollte immer ernst genommen werden.
Synonyme und ICD 10: ICD-10-GM H53.8: Sonstige Sehstörungen
Diese Beeinträchtigung kann erhebliche Auswirkungen auf das tägliche Leben der Betroffenen haben und sollte immer ernst genommen werden.
Ursachen der zunehmenden Sehschwäche
Eine zunehmende Sehschwäche kann Symptom vieler Erkrankungen sein, darunter:
- Refraktionsfehler: Myopie (Kurzsichtigkeit), Hyperopie (Weitsichtigkeit), Astigmatismus (Stabsichtigkeit), Presbyopie (Alterssichtigkeit)
- Katarakt (Grauer Star): Trübung der Augenlinse, die das Sehvermögen allmählich verschlechtert
- Glaukom (Grüner Star): Erhöhter Augeninnendruck, der den Sehnerv schädigt
- Diabetische Retinopathie: Schäden an der Netzhaut durch Diabetes mellitus
- Altersabhängige Makuladegeneration (AMD): Degenerative Erkrankung der Makula, dem Bereich des schärfsten Sehens
- Netzhautablösung: Abhebung der Netzhaut, die zu plötzlichem Sehverlust führen kann
- Keratokonus: Fortschreitende Ausdünnung und Verformung der Hornhaut
- Optikusneuritis: Entzündung des Sehnervs, oft verbunden mit Multipler Sklerose
Eine ausführliche Liste der möglichen Ursachen findet sich unter "Differentialdiagnosen".
Verlauf und Prognose
Der Verlauf und die Prognose einer zunehmenden Sehschwäche hängen stark von der zugrunde liegenden Ursache ab:
- Refraktionsfehler: Können in der Regel mit Brillen, Kontaktlinsen oder refraktiver Chirurgie korrigiert werden. Die Prognose ist gut, und die Sehkraft kann meist vollständig wiederhergestellt werden.
- Katarakt: Mit einer Operation, bei der die trübe Linse durch eine klare Kunstlinse ersetzt wird, lässt sich die Sehkraft wiederherstellen. Die Prognose ist ausgezeichnet.
- Glaukom: Bei frühzeitiger Diagnose und Behandlung kann das Fortschreiten der Krankheit verlangsamt oder gestoppt werden. Unbehandelt kann es jedoch zur Erblindung führen.
- Diabetische Retinopathie: Regelmäßige augenärztliche Untersuchungen und eine gute Blutzuckereinstellung können das Fortschreiten verlangsamen. Laserbehandlungen und Injektionen können helfen, die Sehkraft zu erhalten.
- Altersabhängige Makuladegeneration: Die feuchte Form kann durch Injektionen in das Auge behandelt werden, um das Fortschreiten zu verlangsamen. Die trockene Form hat eine schlechtere Prognose, und die Behandlungsmöglichkeiten sind begrenzt.
- Netzhautablösung: Erfordert eine sofortige chirurgische Intervention, um das Sehvermögen zu retten. Die Prognose hängt vom Ausmaß und der Dauer der Ablösung ab.
- Keratokonus: Kann durch spezielle Kontaktlinsen, Crosslinking oder Hornhauttransplantationen behandelt werden. Die Prognose ist variabel, abhängig vom Fortschreiten der Krankheit.
- Optikusneuritis: Die Sehkraft kann sich spontan oder unter Behandlung mit Steroiden verbessern. Bei Verbindung mit Multipler Sklerose ist die Prognose von der allgemeinen Krankheitskontrolle abhängig.
Wichtiger Hinweis:
Jede zunehmende Sehschwäche bedarf einer augenärztlichen Abklärung, um die genaue Ursache zu identifizieren und eine geeignete Behandlung einzuleiten. Frühe Diagnose und Intervention sind entscheidend, um irreversible Schäden zu verhindern und die bestmögliche Sehqualität zu erhalten.