Netzhautablösung (Ablatio retinae) – Operative Therapie

Ein zufällig entdecktes rissbedingtes Netzhautloch ohne Ablatio retinae (Netzhautablösung) muss nicht immer behandelt werden.

Eine sofortige Operation ist erforderlich, wenn die Retina noch anliegt oder die Ablatio retinae direkt durch die Fovea* geht.
*Fovea centralis (Sehgrube) ist eine im Zentrum des gelben Flecks (Macula lutea) gelegene Einsenkung, die in der Sehachse des Auges liegt.

Die Operation einer Ablatio retinae ist zeitkritisch! Nach zunehmender Dauer der Trennung der Photorezeptoren vom retinalen Pigmentepithel kommt es zu strukturellen Veränderungen der Retina (Netzhaut).

Beachte: Bis zur Operation sollten die Patienten flachliegen und sich dabei möglichst wenig bewegen.

1. Ordnung

  • Bei geringer Netzhautablösung kann eine Lasertherapie durchgeführt werden.
  • Bei größeren Arealen wird in Vollnarkose eine Silikonschaumplombe eingesetzt. 
  • Bei mehreren Ablösungen wird ein Silikonband eingesetzt, um den Bulbus oculi (Augapfel) zu umschnüren.
  • Bei komplizierter Netzhautablösung mit proliferativer Vitreoretinopathie (PVR) muss ggf. eine Vitrektomie* (Glaskörperentfernung) durchgeführt werden.

*Bei einer Ablatio nach Linsenoperation ist die Vitrektomie den skleraeindellenden Verfahren überlegen.
Postoperativ wird nach einer Virektomie in den ersten Wochen der Patient befundabhängig häufiger augenärztlich untersucht. Von besonderer Bedeutung sind dabei die ersten sechs Wochen, da in diesem Zeitraum die meisten Komplikationen auftreten können.

Wichtiger Hinweis!
Entbindungsmodus (Art der Entbindung): Weder eine Myopie (Kurzsichtigkeit), noch der Zustand nach rissbedingter Ablatio retinae sprechen bei anliegender Netzhaut gegen eine natürliche Entbindung.