Altersabhängige Makuladegeneration – Anamnese
Die Anamnese (Krankengeschichte) stellt einen wichtigen Baustein in der Diagnostik der Makuladegeneration dar.
Familienanamnese
- Gibt es in Ihrer Familie Personen mit Augenerkrankungen, insbesondere Makuladegeneration oder anderen altersbedingten Augenveränderungen?
Soziale Anamnese
- Gibt es berufsbedingte Belastungen, die eine hohe visuelle Beanspruchung erfordern?
- Sind Sie regelmäßig starker Sonneneinstrahlung ohne ausreichenden Schutz ausgesetzt?
Aktuelle Anamnese/Systemanamnese (somatische und psychische Beschwerden)
- Sind Ihnen Probleme beim Lesen aufgetreten?
- Wie sehen diese Einschränkungen aus?
- In der Mitte des Schriftbildes tritt ein verschwommener Fleck oder grauer Schatten auf? Sehen Sie verzerrte Linien (Amsler-Gitter-Test)?
- Sehen Sie verzerrt?
- Haben Sie die Sehverschlechterung insbesondere bei schlechten Lichtverhältnissen (z. B. Dämmerung) bemerkt?
- Sind die Beschwerden plötzlich oder schleichend aufgetreten?
Vegetative Anamnese inkl. Ernährungsanamnese
- Ernähren Sie sich ausgewogen?
- Essen Sie fettreich?
- Nehmen Sie große Mengen an Kohlenhydraten mit hohem glykämischen Index (Mono- und Disaccharide; Einfach- und Zweifachzucker) auf?
- Rauchen Sie? Wenn ja, wie viele Zigaretten, Zigarren oder Pfeifen pro Tag?
- Nehmen Sie Drogen? Wenn ja, welche Drogen und wie häufig pro Tag bzw. pro Woche?
Eigenanamnese inkl. Medikamentenanamnese
- Vorerkrankungen (Augenerkrankungen, Diabetes mellitus, Herzkreislauferkrankungen/Bluthochdruck; Erkrankung der Herzkranzgefäße)
- Operationen – Hatten Sie bereits Operationen im Augenbereich oder eine Strahlentherapie in Kopf- oder Halsregion?
- Strahlentherapie
- Allergien
- Medikamentenanamnese
- Acetylsalicylsäure (ASS) – die regelmäßige Einnahme (mehr als einmal pro Woche zu Studienbeginn) von ASS (150 mg) führte zu einer Risikoerhöhung für eine neovaskuläre AMD (feuchte AMD) [1]
Literatur
- Liew G, Mitchell P, Wong TY, Rochtchina E, Wang JJ: The Association of Aspirin Use With Age-Related Macular Degeneration. JAMA Intern Med. 2013;():1-7. doi:10.1001/jamainternmed.2013.1583.