Keratokonjunktivitis epidemica – Symptome – Beschwerden

Folgende Symptome und Beschwerden können auf die Keratokonjunktivitis epidemica hinweisen:

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf eine Keratokonjunktivitis epidemica und werden oft zuerst bemerkt:

  • Plötzlich auftretende Rötung des Auges mit ringförmiger Bindehautschwellung (ca. 80-90 %)
  • Fremdkörpergefühl: Gefühl, dass etwas im Auge ist, oft beginnend auf einer Seite und von der Nasenseite ausgehend (ca. 70-80 %)
  • Epiphora ("Tränenträufeln"; Tränenfluss): Oft als Folge der Reizung der Bindehaut (ca. 60-70 %)
  • Juckreiz: Starkes Jucken im betroffenen Auge, besonders in der Anfangsphase der Infektion (ca. 50-60 %)
  • Photophobie (Lichtscheu): Oft begleitet von Schmerzen bei hellem Licht (ca. 50-60 %)
  • Visusminderung (Sehschärfenminderung): Meist durch Schwellung und Entzündung der Hornhaut (ca. 30-40 %)
  • Präaurikuläre Lymphadenopathie (Lymphknotenvergrößerung): Vergrößerung der Lymphknoten vor der Ohrmuschel; typisches Zeichen einer viralen Konjunktivitis (ca. 20-30 %)

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Allgemeines Krankheitsgefühl: Allgemeines Unwohlsein und Schwächegefühl, die oft mit einer viralen Infektion einhergehen (ca. 20-30 %)
  • Gliederschmerzen: Schmerzen in den Muskeln und Gelenken; typisch bei systemischen viralen Infektionen (ca. 20-30 %)
  • Fieber und Abgeschlagenheit: Besonders bei Säuglingen und Kleinkindern (ca. 20-30 %)

Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:

  • Kopfschmerzen

Das zweite, initial nicht betroffene Auge, weist nach wenigen Tagen ähnliche, wenn auch mildere Symptome auf.

In der Regel heilt die Keratokonjunktivitis epidemica folgenlos nach zwei bis vier Wochen ab. Sie hinterlässt eine serotypspezifische Immunität.

Weitere Hinweise

  • Bei Erkrankung durch das Adenovirus der Serogruppen 3, 7, 14 wird das pharyngokonjunktivale Fieber (Pharyngokonjunktivalfieber) verursacht. Bei diesem Krankheitsbild liegt eine Keratokonjunktivitis vor. Zusätzlich treten allgemeine Infektzeichen auf und es liegt ein Pharyngitis (Rachenentzündung) vor.
  • Die Serotypen 1 bis 5, 7, 14 und 21 führen zu Atemwegsinfektionen wie Pneumonie (Lungenentzündung), Tonsillitis (Mandelentzündung) und Pharyngitis.
  • Die Serotypen 1, 2, 5, 31, 40 und 41 lösen eher Gastroenteritiden (Magen-Darm-Grippe) aus.