Hornhautgeschwür (Ulcus corneae) – Prävention

Zur Prävention des Ulcus corneae (Hornhautgeschwür) muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.

Verhaltensbedingte Risikofaktoren

  • Tragen von Kontaktlinsen – Das Tragen von Kontaktlinsen, insbesondere von weichen Linsen, erhöht das Risiko für Hornhautinfektionen, die zu einem Ulcus corneae führen können.
  • Unzureichende Kontaktlinsenhygiene – Unsachgemäße Reinigung oder längeres Tragen von Kontaktlinsen über die empfohlene Tragedauer hinaus erhöht das Infektionsrisiko erheblich.
  • Verwendung von verunreinigtem Kontaktlinsenbehälter – Ein nicht regelmäßig gereinigter Kontaktlinsenbehälter kann eine Brutstätte für Mikroorganismen sein.
  • Augenreiben mit kontaminierten Händen – Das Reiben der Augen mit schmutzigen Händen erhöht das Risiko für Hornhautverletzungen und Infektionen.
  • Schwimmen mit Kontaktlinsen – Das Tragen von Kontaktlinsen beim Schwimmen, insbesondere in Seen, Flüssen oder Pools, kann das Risiko für Infektionen durch Wasserkeime wie Acanthamoeba erhöhen.

Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)

  • Optimale Kontaktlinsenhygiene – Regelmäßige und gründliche Reinigung der Kontaktlinsen und des Behälters gemäß den Anweisungen des Herstellers.
  • Verwendung von Tageslinsen – Die Nutzung von Tageslinsen kann das Infektionsrisiko im Vergleich zu wiederverwendbaren Linsen reduzieren.
  • Verzicht auf Kontaktlinsen bei Augenreizungen – Bei Rötungen, Schmerzen oder Reizungen der Augen sollte auf das Tragen von Kontaktlinsen verzichtet werden.
  • Verwendung von Augenschutz – Das Tragen einer Schutzbrille bei risikobehafteten Tätigkeiten (z. B. beim Umgang mit Chemikalien) kann Hornhautverletzungen verhindern.
  • Regelmäßige augenärztliche Kontrolluntersuchungen – Früherkennung von Risiken und rechtzeitige Behandlung von Augeninfektionen kann das Risiko für ein Ulcus corneae senken.

Sekundärprävention

Die Sekundärprävention zielt darauf ab, eine frühzeitige Diagnosestellung und Behandlung von Hornhautinfektionen zu ermöglichen, um die Entwicklung eines Ulcus corneae zu verhindern.

  • Früherkennung und Diagnostik
    • Spaltlampenuntersuchung – Untersuchung der Hornhaut zur frühzeitigen Erkennung von Läsionen oder Infektionen.
    • Abstrich und Erregernachweis – Entnahme eines Abstrichs zur mikrobiologischen Untersuchung auf Erreger wie Bakterien, Pilze oder Parasiten.
  • Medikamentöse Maßnahmen bei ersten Anzeichen
    • Antibiotische Augentropfen – Zur Behandlung bakterieller Infektionen.
    • Antimykotische Augentropfen – Zur Behandlung von Pilzinfektionen.
    • Antiprotozoische Therapie – Bei Verdacht auf Acanthamoeba-Infektionen.

Tertiärprävention

Die Tertiärprävention zielt darauf ab, das Fortschreiten eines bestehenden Ulcus corneae zu verhindern und langfristige Schäden an der Hornhaut zu minimieren.

  • Langzeittherapie
    • Verwendung von Augentropfen und -salben – Regelmäßige Anwendung von antibiotischen oder entzündungshemmenden Medikamenten zur Vermeidung von Komplikationen.
    • Hornhauttransplantation – In schweren Fällen kann eine Keratoplastik (Hornhauttransplantation) notwendig werden, um die Sehfähigkeit wiederherzustellen.
  • Rehabilitation und Nachsorge
    • Anpassung von Sehhilfen – Bei bleibenden Sehbeeinträchtigungen können spezielle Sehhilfen erforderlich sein.
    • Schulung im Umgang mit Augenerkrankungen – Betroffene sollten im Umgang mit ihrer Augenerkrankung geschult werden, um Rückfälle zu vermeiden.