Hervortreten der Augen (Exophthalmus) – Weitere Therapie
Allgemeine Maßnahmen
- Bei Orbitopathie (Hervortreten der Augäpfel) – bei Bedarf künstliche Tränen und getönte Brillen mit Seitenschutz benutzen und nach Möglichkeit eine relativ aufrechte Schlafposition einnehmen; weiterhin können die Lider während des Schlafens zugeklebt werden (Uhrglasverband)
- Nikotinrestriktion (Verzicht auf Tabakkonsum) – Raucherentwöhnung ist anzustreben! Rauchen erhöht das Rezidivrisiko (Wiederauftreten) des Morbus Basedow und fördert die Progression (Fortschreiten) der endokrinen Orbitopathie (EO)
Konventionelle nicht-operative Therapieverfahren
- Radiojodtherapie (RJT) bei Morbus Basedow; weiteres s. u. "Radiojodtherapie"
- Retrobulbärbestrahlung (Röntgenbestrahlung des Gewebes hinter den Augen) bei Exophthalmus: Orbitaapex wird von der Schläfe her unter Aussparung der Kornea (Linsen) mit einer Gesamtdosis von 20 Gy in zehn Fraktionen über zwei Wochen bestrahlt (Kontraindikation: Diabetes mellitus)
Hinweis: Der Therapieerfolg zeigt sich mit einer Latenz von bis zu 6 Wochen; nach ca. 4 bis 6 Monaten kann man die Behandlung abschließend beurteilen.
In schweren Fällen erfolgt eine Orbitadekompression (s. u. Exophthalmus/Operative Therapie (Ultima-Ratio-Therapie)) - Prismenverordnung (Folien, Gläser) – zur Verbesserung störender Doppelbilder; ggf. auch monokulare Okklusion (Abdecken eines einzelnen Auges) erwägen
Regelmäßige Kontrolluntersuchungen
- Regelmäßige ärztliche Kontrolluntersuchungen
Ernährungsmedizin
- Ernährungsberatung auf der Grundlage einer Ernährungsanalyse
- Ernährungsempfehlungen gemäß einem Mischköstler unter Berücksichtigung der vorliegenden Erkrankung. Das bedeutet u. a.:
- täglich insgesamt 5 Portionen frisches Gemüse und Obst (≥ 400 g; 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst)
- ein- bis zweimal pro Woche frischen Seefisch, d. h. fette Meeresfische (Omega-3-Fettsäuren) wie Lachs, Hering, Makrele
- ballaststoffreiche Ernährung (Vollkornprodukte)
- Beachtung folgender spezieller Ernährungsempfehlungen:
- Da eine hohe Jodzufuhr mit Ursache der Morbus Basedow-Erkrankung sein kann, sollte die tägliche Aufnahme von Jod die Zufuhr-Empfehlungen nicht überschreiten (Referenzwert für die empfohlene Jodzufuhr der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) für einen gesunden Erwachsenen: 180-200 µg/Tag)
- Da eine hohe Jodzufuhr mit Ursache der Morbus Basedow-Erkrankung sein kann, sollte die tägliche Aufnahme von Jod die Zufuhr-Empfehlungen nicht überschreiten (Referenzwert für die empfohlene Jodzufuhr der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) für einen gesunden Erwachsenen: 180-200 µg/Tag)
- Auswahl geeigneter Lebensmittel auf Grundlage der Ernährungsanalyse
- Siehe auch unter "Therapie mit Mikronährstoffen (Vitalstoffe)" – ggf. Einnahme eines geeigneten Nahrungsergänzungsmittels
- Detaillierte Informationen zur Ernährungsmedizin erhalten Sie von uns.
Organisationen und Selbsthilfegruppen
- Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA)
Postfach 91 01 52, D-51071 Köln
Telefon: 0221-89920, Fax: 0221-8992300 E-Mail: poststelle@bzga.de, Internet: www.bzga.de - Bundesverband Schilddrüsenkrebs
Ohne Schilddrüse leben e.V.
Rungestraße 12, 10 179 Berlin
Telefon: 01805-646373, Internet: Bundesverband Schilddrüsenkrebs
Leitlinien
- S1-Leitlinie: Radioiodtherapie bei benignen Schilddrüsenerkrankungen. (AWMF-Registernummer: 031 - 003), Oktober 2015 Langfassung