Hervortreten der Augen (Exophthalmus) – Prävention

Zur Prävention des Exophthalmus' wegen eines Morbus Basedow muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.

Verhaltensbedingte Risikofaktoren

  • Ernährung
    • Hohe Jodzufuhr – Eine übermäßige Jodzufuhr kann die Schilddrüsenaktivität verstärken und das Risiko für Morbus Basedow erhöhen.
  • Genussmittelkonsum
    • Tabak (Rauchen) – Rauchen gilt als wesentlicher Faktor, der den Immunprozess bei Morbus Basedow verschlimmert und das Risiko für einen Exophthalmus signifikant erhöht.
  • Psycho-soziale Situation
    • Stress – Chronischer Stress kann das Immunsystem beeinflussen und Autoimmunreaktionen fördern, wodurch das Risiko für Morbus Basedow und einen Exophthalmus erhöht wird.

Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)

  • Rauchstopp – Der Verzicht auf das Rauchen kann das Risiko für die Entwicklung eines Exophthalmus bei Patienten mit Morbus Basedow deutlich reduzieren.
  • Stressmanagement – Maßnahmen zur Reduktion von Stress, wie beispielsweise Achtsamkeitsübungen, Yoga und psychologische Unterstützung, können das Risiko für Autoimmunprozesse senken.
  • Jodarme Ernährung – Patienten mit Morbus Basedow sollten auf eine kontrollierte Jodzufuhr achten, insbesondere wenn bereits Schilddrüsenerkrankungen vorliegen.

Sekundärprävention

Die Sekundärprävention zielt darauf ab, eine frühzeitige Diagnosestellung und Behandlung von Morbus Basedow und Exophthalmus zu ermöglichen.

  • Früherkennung und Diagnostik
    • Bestimmung der Schilddrüsenwerte – Regelmäßige Überprüfung von TSH, fT3 und fT4 zur frühzeitigen Erkennung einer Schilddrüsenüberfunktion.
    • Bestimmung von TRAK (TSH-Rezeptor-Antikörpern) – Zur Diagnose von Morbus Basedow.
    • Augenuntersuchungen – Regelmäßige Kontrolle der Augenbeweglichkeit und des Augenhintergrundes zur Erkennung von Exophthalmus.
  • Medikamentöse Maßnahmen bei ersten Anzeichen
    • Thyreostatika – Medikamente zur Hemmung der Schilddrüsenhormonproduktion.
    • Kortikosteroide – Zur Behandlung von entzündlichen Prozessen im Augenbereich.
    • Selen-Supplementierung – Selen kann entzündungshemmend wirken und das Risiko für Augenveränderungen bei Morbus Basedow reduzieren.

Tertiärprävention

Die Tertiärprävention zielt darauf ab, das Fortschreiten des Exophthalmus zu verhindern und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

  • Langzeittherapie
    • Anpassung der medikamentösen Therapie – Regelmäßige Überprüfung und Anpassung der Thyreostatika- und Corticosteroidtherapie.
    • Strahlentherapie – In schweren Fällen kann eine gezielte Bestrahlung der Augenmuskulatur erforderlich sein.
    • Chirurgische Maßnahmen – Bei fortgeschrittenem Exophthalmus kann eine Augenhöhlen-Dekompression notwendig sein, um den Druck auf den Sehnerv zu reduzieren.
  • Rehabilitation und Nachsorge
    • Augenärztliche Kontrolluntersuchungen – Regelmäßige Besuche beim Augenarzt zur Überwachung der Augenbeweglichkeit und des Sehnervs.
    • Schulung im Umgang mit der Erkrankung – Patientenschulungen zur korrekten Medikationseinnahme und Stressbewältigung.