Grüner Star (Glaukom) – Prävention
Zur Prävention des Glaukoms (Grüner Star) muss auf eine Reduktion der Risikofaktoren geachtet werden.
Verhaltensbedingte Risikofaktoren
- Ernährung
- Mikronährstoffmangel (Vitalstoffe) – siehe Prävention mit Mikronährstoffen
- Genussmittelkonsum
- Tabak (Rauchen) – Risikoerhöhung um ca. 88 % [4]
- Übergewicht (BMI ≥ 25; Adipositas)
Umweltbelastung – Intoxikationen (Vergiftungen)
- Feinstaubgehalt – Menschen aus Wohngegenden im obersten Viertel der Feinstaubwerte (PM 2,5) litten zu 6 % häufiger an einem Glaukom als die Bewohner im untersten Viertel der Feinstaubbelastung [3]
Präventionsfaktoren
- Genetische Faktoren:
- Genetische Risikoreduktion abhängig von Genpolymorphismen, bezogen auf das Pseudoexfoliationsglaukom (Synonym: PEX-Glaukom):
- Gene/SNPs (Einzelnukleotid-Polymorphismus; engl.: single nucleotide polymorphism):
- Gen: LOXL1
- SNP: rs3825942 im Gen LOXL1
- Allel-Konstellation: TT (0,1-fach bis 0,03-fach)
- Allel-Konstellation: CT (leicht niedriger)
- Allel-Konstellation: TT (0,1-fach bis 0,03-fach)
- Gene/SNPs (Einzelnukleotid-Polymorphismus; engl.: single nucleotide polymorphism):
- Genetische Risikoreduktion abhängig von Genpolymorphismen, bezogen auf das Pseudoexfoliationsglaukom (Synonym: PEX-Glaukom):
- Auf Grundlage der Daten der Nurses' Health Study (63.893 Frauen, Untersuchungszeitraum 1984-2012) und der Health Professionals Follow-up Study (41.094 Männer, 1986-2012) wurde der Einfluss von nitrathaltigen Nahrungsmitteln auf die Erkrankungshäufigkeit des Offenwinkelglaukoms untersucht. Dabei zeigte sich, dass der reichliche Verzehr von Nahrungsmitteln mit hohem Nitratgehalt (z. B. grünes Gemüse, Kohl) möglicherweise vor einem Offenwinkelglaukom schützt. Teilnehmer im obersten Quintil der Nitrataufnahme (ca. 240 mg/die) erkrankten im Vergleich zum Quintil mit der niedrigsten Nitratufnahme (ca. 80 mg/die) zu 21 % seltener an einem Offenwinkelglaukom. In einer Untergruppe von Patienten mit parazentralem Gesichtsfeldausfall erkrankte das Quintil mit der höchsten Nitratzufuhr sogar zu 44 % seltener (MVRR/multivariable relative Risiko: 0,56; 0,40-0,79) [1].
- Teetrinker (Tee mit Koffein) hatten ein 74 Prozent geringeres Risiko zur Glaukom-Gruppe zu gehören als jene, die nicht täglich Tee tranken. Kaffeetrinker dagegen – ob mit oder ohne Koffein – waren gleich häufig in der Glaukomgruppe vertreten. Der Konsum entkoffeinisierten Tees katte keine Auswirkung auf das Glaukomrisiko [2]. Weitere Studien sind abzuwarten.
Literatur
- Kang JH et al.: Association of Dietary Nitrate Intake With Primary Open-Angle Glaucoma. A Prospective Analysis From the Nurses’ Health Study and Health Professionals Follow-up Study. JAMA Ophthalmol. Published online January 14, 2016. doi:10.1001/jamaophthalmol.2015.5601
- Wu CM et al.: Frequency of a diagnosis of glaucoma in individuals who consume coffee, tea and/or soft drinks. Br J Ophthalmol 2017;0:1–7. doi:10.1136/bjophthalmol-2017-310924
- Chua SYL et al.: The Relationship Between Ambient Atmospheric Fine Particulate Matter (PM2.5) and Glaucoma in a Large Community Cohort. nvestigative Ophthalmology & Visual Science November 2019, Vol.60, 4915-4923. doi:https://doi.org/10.1167/iovs.19-28346
- Erb C: Sekundäre Neuroprotektion beim Glaukom durch Lebensstiländerungen Klinische Monatsblätter für Augenheilkunde 237(02):158-162 doi: 10.1055/a-1078-1333