Grauer Star (Katarakt) – Medikamentöse Therapie

Aktueller wissenschaftlicher Stand: Eine medikamentöse Therapie zur Heilung oder signifikanten Verzögerung der Kataraktprogression existiert nicht. Bislang gibt es keine evidenzbasierten pharmakologischen Ansätze, die eine effektive Behandlung des grauen Stars ermöglichen.

Untersuchte Substanzen:

  • Antioxidantien – Verschiedene Studien untersuchen den Einfluss von Vitamin C, Vitamin E, Lutein und Zeaxanthin auf die Linsentransparenz, jedoch ohne nachgewiesene therapeutische Wirkung.
    • Einige Beobachtungsstudien haben zwar Hinweise darauf geliefert, dass eine höhere Aufnahme von Lutein und Zeaxanthin mit einem geringeren Risiko für die Entwicklung von Kernkatarakten verbunden sein könnte, doch konnte in klinischen Interventionsstudien kein klarer therapeutischer Nutzen durch die Supplementierung dieser Antioxidantien nachgewiesen werden.
  • N-Acetylcarnosin (NAC) Augentropfen – Theoretische Ansätze zur Reduktion von oxidativem Stress zeigen keine belastbaren klinischen Vorteile.
  • Aldose-Reduktase-Hemmer – Erforschung zur Verzögerung der diabetischen Kataraktbildung, jedoch nicht für die allgemeine Katarakttherapie zugelassen.

Fazit: Zur Behandlung des Katarakts ist eine operative Therapie erforderlich, da es keine wirksame medikamentöse Therapie gibt. Eine chirurgische Intervention bleibt die einzige evidenzbasierte Option zur Wiederherstellung der Sehfunktion.