Gerstenkorn (Hordeolum) – Prävention
Zur Prävention des Hordeolums (Gerstenkorn) muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.
Verhaltensbedingte Risikofaktoren
- Unzureichende Augenhygiene: Unzureichende Reinigung des Augenbereichs, insbesondere beim Tragen von Kontaktlinsen oder das Reiben der Augen mit ungewaschenen Händen, erhöht das Risiko einer Infektion.
- Eingetrocknetes oder nicht vollständig entferntes Make-up: Kosmetika, die nicht richtig entfernt werden, können die Drüsen verstopfen und eine Infektion begünstigen.
- Übermäßige Anwendung von fettreichen Augencremes oder Salben: Diese können die Meibomschen Drüsen verstopfen und dadurch die Entstehung eines Hordeolums begünstigen.
Umweltbelastung – Intoxikationen (Vergiftungen)
- Umweltreize wie Chlorwasser, Zigarettenrauch und Zugluft
Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)
- Augenhygiene
- Regelmäßiges Händewaschen, besonders vor dem Berühren der Augen.
- Vermeidung des starken Reibens der Augenlider.
- Verwendung von sauberen Handtüchern zur Augenpflege.
- Kontaktlinsenhygiene
- Reinigung der Kontaktlinsen mit geeigneten Lösungen.
- Kontaktlinsen sauber aufbewahren und regelmäßig wechseln.
- Kosmetik-Hygiene
- Vor dem Schlafengehen das Make-up gründlich entfernen.
- Vermeidung von veralteten oder kontaminierten Kosmetika.
- Immunsystem stärken
- Förderung eines starken Immunsystems durch eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und Stressbewältigung.
Sekundärprävention
Die Sekundärprävention zielt darauf ab, erste Anzeichen eines Hordeolums frühzeitig zu erkennen und gezielt zu behandeln.
- Früherkennung und Diagnostik
- Symptomerkennung – Häufige Symptome sind Schmerzen, Schwellung, Rötung und Eiterbildung im Bereich der Augenlider.
- Augenärztliche Untersuchung – Zur Abklärung und Differenzierung von anderen Lidveränderungen wie Chalazion oder Tumoren.
- Therapie
- Warme Kompressen – Mehrmals täglich für 10-15 Minuten anwenden, um den Abfluss von Sekreten zu fördern.
- Topische Antibiotika – Bei bakterieller Infektion des Augenlids.
- Systemische Antibiotika – Bei schweren oder rezidivierenden Infektionen.
Tertiärprävention
Die Tertiärprävention zielt darauf ab, Rückfälle zu vermeiden und die Lebensqualität von Betroffenen langfristig zu verbessern.
- Langzeitpflege der Augenlider
- Regelmäßige Lidrandpflege zur Vermeidung von Drüsenverstopfungen.
- Vermeidung von Triggerfaktoren wie Zugluft, Chlorwasser und Zigarettenrauch.
- Behandlung zugrunde liegender Erkrankungen
- Behandlung von chronischen Lidrandentzündungen wie Blepharitis.
- Kontrolle von Hauterkrankungen wie Rosazea.
- Regelmäßige Kontrolluntersuchungen
- Regelmäßige Besuche beim Augenarzt zur frühzeitigen Erkennung neuer Infektionen.
- Psychosoziale Unterstützung
- Beratung bei wiederkehrenden Hordeola zur Stressreduktion und Anpassung von Hygienemaßnahmen.