Somatopause – Prävention
Zur Prävention der Somatopause, also des altersbedingten Rückgangs der Wachstumshormonproduktion (Somatotropin, STH) und deren Auswirkungen auf Muskelmasse, Knochendichte und Stoffwechsel, muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden. Ziel ist es, den altersbedingten Hormonrückgang zu verzögern und mögliche Begleiterscheinungen zu minimieren.
Verhaltensbedingte Risikofaktoren
- Ernährung
- Übermäßige Fett- und Kohlenhydratzufuhr – Führt zu erhöhten Blutfettwerten (Dyslipidämie), die die Wachstumshormonproduktion negativ beeinflussen können.
- Mikronährstoffmangel (Vitalstoffe) – Unzureichende Zufuhr von Zink, Magnesium und Vitamin D kann die Hormonbalance stören.
- Genussmittelkonsum
- Alkohol (Frau: > 20 g/Tag; Mann: > 30 g/Tag) – Chronischer Konsum beeinträchtigt die Regulation des Wachstumshormons und fördert oxidativen Stress.
- Körperliche Aktivität
- Bewegungsmangel – Reduziert die Stimulation der Wachstumshormonfreisetzung und führt zu Muskelabbau.
- Psycho-soziale Situation
- Angst und emotionale Störungen – Psychische Belastungen können hormonelle Ungleichgewichte verstärken.
- Stress – Akuter Stress stimuliert die Wachstumshormonfreisetzung; chronischer Stress hingegen führt zu Suppression (Unterdrückung).
- Übergewicht und Fettverteilung
- Übergewicht (BMI ≥ 25; Adipositas) – Insbesondere bei androider Fettverteilung, die mit erhöhtem viszeralen Fett einhergeht, wird die Wachstumshormonsekretion gehemmt.
- Abdominale/viszerale Fettverteilung (Apfeltyp) – Erhöhter Taille-Hüft-Quotient (THQ; englisch: waist-to-hip-ratio, WHR) korreliert mit einer verringerten Wachstumshormonfreisetzung.
Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)
- Ernährung
- Ausgewogene Ernährung – Eine proteinreiche Ernährung mit moderater Fettzufuhr unterstützt die Wachstumshormonproduktion.
- Antioxidantienreiche Lebensmittel – Obst und Gemüse mit hohem Gehalt an Vitamin C, E und Beta-Carotin reduzieren oxidativen Stress.
- Supplementierung – Einnahme von Zink, Magnesium, Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren (EPA, DHA) zur Unterstützung der Hormonregulation.
- Körperliche Aktivität
- Krafttraining und Ausdauertraining – Fördert die Sekretion von Wachstumshormonen und verbessert die Muskelmasse sowie die Insulinsensitivität.
- Bewegung im Alltag – Regelmäßige moderate Bewegung reduziert viszerales Fett und stärkt den Stoffwechsel.
- Genussmittelreduktion
- Einschränkung von Alkohol und Verzicht auf Rauchen – Zur Minimierung von oxidativem Stress und hormonellen Dysbalancen.
- Stressmanagement
- Achtsamkeit und Entspannungstechniken – Yoga, Meditation und Atemübungen reduzieren chronischen Stress und fördern die hormonelle Balance.
- Soziale Unterstützung – Aufbau und Pflege eines stabilen sozialen Netzwerks.
- Schlafhygiene
- Regelmäßiger Schlafrhythmus – Wachstumshormone werden vor allem während des Tiefschlafs ausgeschüttet, daher ist ausreichend Schlaf entscheidend.
Sekundärprävention
Die Sekundärprävention zielt darauf ab, die Auswirkungen eines beginnenden Hormonrückgangs frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
- Früherkennung und Diagnostik
- Hormonspiegelmessung – Regelmäßige Kontrolle von Wachstumshormon (STH), IGF-1 (Insulin-like Growth Factor 1) und anderen relevanten Parametern bei gefährdeten Personen.
- Körperliche Untersuchungen – Erfassung von Muskelmasse, Knochendichte und Fettverteilung.
- Gezielte Interventionen
- Ernährungsintervention – Anpassung der Ernährung zur Optimierung der Hormonproduktion.
- Bewegungsprogramme – Individuelle Trainingspläne zur Förderung der Muskelkraft und zur Reduktion von viszeralem Fett.
Tertiärprävention
Die Tertiärprävention fokussiert sich auf die Verbesserung der Lebensqualität und die Verhinderung von Komplikationen bei bestehender Somatopause.
- Langzeitmanagement
- Hormonersatztherapie (HRT) – Selektive Anwendung von Wachstumshormonpräparaten bei nachgewiesener Insuffizienz.
- Ernährungs- und Bewegungstherapie – Dauerhafte Unterstützung durch individualisierte Programme.
- Rehabilitation
- Physiotherapie – Training zur Wiederherstellung der Mobilität und zur Reduktion von Muskelabbau.
- Psychologische Unterstützung – Beratung zur Stressbewältigung und zur Förderung der Lebensqualität.
- Patientenschulung
- Ernährungsberatung – Aufklärung über die Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung und deren Einfluss auf die Hormonproduktion.
- Aufklärung über Symptome – Sensibilisierung für typische Anzeichen der Somatopause wie Muskelabbau und reduzierte Leistungsfähigkeit.