Somatopause – Labordiagnostik

Laborparameter 1. Ordnung – obligate Laboruntersuchungen

  • IGF-1 (Insulin-like growth factor)
  • IGFBP-3 (Insulin-like-growth-factor-binding-protein-3)

Laborparameter 2. Ordnung – in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Anamnese, körperlichen Untersuchung etc. – zur differentialdiagnostischen Abklärung

  • Hormondiagnostik: DHEA-S, Gesamttestosteron, SHBG (Sexualhormon-bindendes Globulin), FSH, Prolaktin, TSH, ggf. Östradiol, Hypophysenfunktionstest (Test zur Funktion der Hirnanhangsdrüse); der Insulintoleranztest ist der Goldstandard und der am häufigsten verwendete Stimulationstest zur Diagnose eines STH-Mangels bei Erwachsenen.
  • Kleines Blutbild
  • Entzündungsparameter – CRP (C-reaktives Protein) bzw. BSG (Blutsenkungsgeschwindigkeit)
  • Urinstatus (Schnelltest auf: pH-Wert, Leukozyten, Nitrit, Eiweiß, Glucose, Keton, Urobilinogen, Bilirubin, Blut), Sediment, ggf. Urinkultur (Erregernachweis und Resistogramm, das heißt Austestung geeigneter Antibiotika auf Sensibilität/Resistenz)
  • Nüchternglucose (Nüchternblutzucker), ggf. oraler Glukosetoleranztest (oGTT)
  • Leberparameter – Alanin-Aminotransferase (ALT, GPT), Aspartat-Aminotransferase (AST, GOT), Glutamat-Dehydrogenase (GLDH) und Gamma-Glutamyl-Transferase (Gamma-GT, GGT), alkalische Phosphatase, Bilirubin
  • Nierenparameter – Harnstoff, Kreatinin, ggf. Cystatin C bzw. Kreatinin-Clearance
  • Atherosklerose-Parameter: 
    • Gesamtcholesterin, LDL-Cholesterin, HDL-Cholesterin
    • Triglyceride
    • Homocystein
  • Vitamine D3, B6, B12, Folsäure, Spurenelemente Selen und Zink
  • Test auf okkultes (nicht sichtbares) Blut im Stuhl
  • PSA (prostataspezifische Antigen)

Weitere Hinweise

  • Da das Wachstumshormon überwiegend nocturnal freigesetzt wird, ist die Messung von STH beziehungsweise hGH wenig sinnvoll.
  • IGF-1, ein Somatomedin oder Mediator der Wirkung des Wachstumshormons, das von der Leber in Antwort auf die STH-Sekretion der Hypophyse gebildet wird, ist ein bio-chemischer Marker des STH-Sekretionsstatus und als solcher korreliert IGF-1 bei Gesunden generell gut mit der STH-Sekretion. Da die IGF-1-Konzentrationen jedoch gerade bei einem vorliegenden STH-Mangel nicht immer mit dem STH-Sekretionsstatus korreliert, ist die alleinige Bestimmung der IGF-1-Konzentrationen im Serum allein nicht ausreichend, um einen STH-Mangel zu diagnostizieren. Dementsprechend ist eine „normale“ IGF-1-Konzentration im Serum kein Ausschlusskriterium für einen möglichen STH-Mangel und die Einleitung einer STH-Substitutionstherapie. So ist die IGF-1-Konzentration im Serum nicht nur ein wichtiger zusätzlicher Indikator für den STH-Sekretionsstatus, sondern auch ein wesentlicher Parameter in der Überwachung der STH-Substitutionstherapie.
  • Die IGFBP-3-Bestimmung kann in diesem Zusammenhang ebenfalls weiteren Aufschluss über das individuelle STH-Sekretionsprofil geben, ist jedoch kein notwendiger Parameter in der Bestimmung des STH-Sekretionsstatus und auch für die Überwachung der Therapie generell nur dann von möglicher Bedeutung, wenn Komplikationen bei der Durchführung der Therapie wie zum Beispiel Abweichungen der individuellen Antwort auf die STH-Gabe auftreten.
  • Die Bestimmung von IGF-1 und dessen wichtigstem Bindungsprotein (IGFBP-3) hat sich deshalb als Indikator der Wachstumshormon-Gesamtwirkung als günstig erwiesen.
    IGF-1-Werte < 180 ng/ml zeigen einen hGH-Mangel an.

Achtung!

  • Hormonbefunde sollten immer und ausschließlich im Zusammenhang mit der klinischen Symptomatik beurteilt werden.
  • Bei der Bestimmung eines Hormons sowie bei der Durchführung der Therapie muss grundsätzlich immer dieselbe Assay-Methode zugrunde gelegt werden.
  • Beachten Sie bitte die unterschiedlichen Normwerte der verschiedenen Laboratorien.