Mikronährstofftherapie

Die Mikronährstofftherapie, auch als Vitalstofftherapie bekannt, spielt eine wesentliche Rolle in der Ernährungsmedizin, indem sie Ihrem Körper eine optimale Versorgung mit den notwendigen Mikronährstoffen* bietet, die für vielfältige Zell- und Organfunktionen unerlässlich sind. Während der Körper einige Mikronährstoffe selbst produzieren kann, müssen viele als natürliche Bestandteile der Nahrung aufgenommen werden.

*Zu den Mikronährstoffen gehören: Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, lebensnotwendige Fettsäuren und Aminosäuren, sekundäre Pflanzenstoffe sowie weitere Mikronährstoffe (Vitalstoffe).

Unser heutiges Nahrungsmittelangebot ist vielfältig. Die Qualität unserer Lebensmittel kann jedoch von vielen Faktoren beeinflusst werden:

  • Industrielle Nahrungsmittelproduktion
    • Kunstdünger, Pflanzenschutzmittel, Massentierhaltung
  • Verarbeitete Nahrungsmittel
    • Erhitzen, Gefrieren, Trocknen, Konservieren, Bestrahlen, Blanchieren, Raffinieren, Zusatzstoffe, Verunreinigungen
  • Mikronährstoffeinbußen von Lebensmitteln
    • durch lange Transportwege und Lagerung sowie durch die küchentechnische Verarbeitung
    • Aufbewahren, Vorbereiten, Aufbereiten, Braten, Grillen, Frittieren, Kochen, Verarbeiten in der Mikrowelle, Backen

Persönliche Belastungen wie Stress, Genussmittelkonsum, einseitige und unregelmäßige Ernährung haben häufig einen individuellen Mikronährstoff-Mehrbedarf zur Folge.

Ein zusätzlicher individueller Mikronährstoff-Mehrbedarf (Vitalstoffe) kann unter anderem bedingt sein durch:

Biographische Ursachen

  • Genetische Faktoren
    • Biochemische Individualität – genetisch bedingte unterschiedliche Ausstattung z. B. mit Scavenger-Enzymsystemen (Radikal-fangende Enzyme), das bedeutet auch unterschiedliche Sensibilität gegenüber Noxen (z. B. Alkohol, Tabakkonsum, Arzneimittel); des Weiteren z. B. genetisch bedingte Resorptions-, Transport- und Enzymdefekte bzw. verminderte Synthese (Herstellung) von Enzymen etc., teils auch erworben (z. B. krankheitsbedingt). Diese unterschiedliche Körperchemie führt zu individuellen Ernährungsbedürfnissen.
  • Lebensphasen
    • Kinder/Heranwachsende
    • Schwangerschaft/Stillphase
    • Alter

Verhaltensbedingte Ursachen

  • Ernährung
    • Ernährungsweisen – Vegetarismus, Veganer, Rohköstler
    • Unregelmäßiges Essen und häufiges Auslassen von Mahlzeiten
    • Einseitige Ernährungsgewohnheiten
    • Aufnahme hoher Energiemengen durch Fett, Eiweiß, Zucker und Alkohol
    • Geringe Aufnahme von Ballaststoffen
    • Vermehrte Aufnahme von "sauren" Lebensmitteln (wie beispielsweise Fleisch, Käse, Milch, Eier und Süßigkeiten) bzw. zu geringe Aufnahme von basischen Lebensmitteln (wie Gemüse und Obst) → latente metabolische Azidose (Übersäuerung)
    • Kantinenessen – zu wenig frisches Obst und Gemüse sowie Milch und Milchprodukte etc.
    • Diäten, Fastenkuren
    • Fehl- und Mangelernährung (insbesondere im Alter) – z. B. unausgewogene und unzureichende Nahrungsaufnahme; verminderte Enzymaktivität; gestörte Membranfunktionen und Transportvorgänge; Resorptionsstörungen
  • Genussmittelkonsum
    • Nikotin (Tabakkonsum)
    • Alkohol
    • Koffein (Kaffee, Tee, Cola, Energy-Drinks, Guaraná, Mate, und in geringeren Mengen in Kakao)
  • Körperliche Aktivität
    • Leistungssport
    • schwere körperliche Arbeit
  • Beruflicher und emotionaler Stress
    • z. B. Doppelbelastung durch Beruf und Haushalt
    • Insomnie (Schlafstörungen)

Krankheitsbedingte Ursachen

  • Resorptionsstörungen durch Nahrungsmittelintoleranzen
    • Fructose, Gluten, Lactose
  • Resorptionsstörungen durch chronische Krankheiten des Verdauungsapparates
    • Magen – Gastritis, Magenresektion, Zollinger-Ellison-Syndrom
    • Dünndarm – Akute und chronische Enteritis, Strahlenenteritis, Morbus Crohn, Dünndarmresektion
    • Dickdarm – Colitis ulcerosa
  • Weitere Erkrankungen – siehe dazu im DocMedicus Arztinformationssystem bei der jeweiligen Krankheit unter "Prävention und Therapie mit Mikronährstoffen (Vitalstoffe)"

Medikamente

  • Langzeit-Arzneimittelgebrauch

Eine unzureichende Mikronährstoff-Zufuhr (Vitalstoffe) kann im Körper zu gestörten Stoffwechselprozessen sowie zu einer Zunahme der freien Radikale führen, was als oxidativer Stress bekannt ist. Freie Radikale sind hochreaktive, sehr aggressive chemische Sauerstoffmoleküle oder organische Verbindungen, die Sauerstoff enthalten. Sie können Zellhüllen und Zellorgane schädigen und verschiedene Gesundheitsprobleme verursachen, darunter:

  • Alterungsprozesse
  • Atherosklerose (Arteriosklerose, Arterienverkalkung) – Koronare Herzerkrankung (KHK; Herzkranzgefäßerkrankung), Myokardinfarkt (Herzinfarkt), Apoplex (Schlaganfall)
  • Autoimmunerkrankungen
  • Diabetes mellitus und deren Folgeerkrankungen
  • Entzündungen und Störungen des Immunsystems
  • Katarakt (Grauer Star)
  • Neurodegenerative Erkrankungen – Morbus Alzheimer, Morbus Parkinson
  • Parodontitis (Erkrankung des Zahnhalteapparates)
  • Tumorerkrankungen (Krebs)
  • Rheumatische Erkrankungen

Mikronährstofftherapie

In der Therapie geht die Mikronährstoffmedizin über die reine Versorgung von Makro- und Mikronährstoffen hinaus. Sie zielt darauf ab, durch gezielte Veränderungen der Konzentration von Makro- und Mikronährstoffen Krankheiten zu behandeln und dem Patienten zur Wiedererlangung der Gesundheit zu verhelfen.

Nicht nur zur Unterstützung der allgemeinen Gesundheit, sondern auch zur Therapie von spezifischen Krankheitsbildern können Supplemente eingesetzt werden. Sie können dazu beitragen, das biologische Altern zu verlangsamen und die Lebensqualität zu verbessern, indem sie auf zellulärer Ebene wirken, um den oxidativen Stress zu reduzieren und Prozesse wie die Autophagie* und die Apoptose („programmierter Zelltod“) zu unterstützen.

*Autophagie ist ein Prozess, bei dem Zellen beschädigte Proteine und Organellen abbauen und recyceln. Gene, die die Autophagie regulieren, sind für die Aufrechterhaltung der Zellhomöostase und den Schutz vor altersbedingten Schäden wesentlich.

Das Verfahren

Eine Makro- und/oder Mikronährstoff-Unterversorgung kann aufgrund von Laboruntersuchungen nachgewiesen werden. Eine andere Maßnahme ist eine Vitalstoff-Analyse. Diese ermöglicht die Bestimmung des individuellen Makro- und/oder Mikronährstoff-Mehrbedarfs (Vitalstoffe) unter Berücksichtigung sämtlicher Lebensumstände wie beispielsweise Ernährungsweise, Genussmittelkonsum, Sport, Vorerkrankungen, Pharmakotherapie (Dauermedikation) etc.

Die Vitalstoff-Analyse:

  • Ermittelt Ihren individuellen Mikronährstoff-Mehrbedarf (Vitalstoffe).
  • Sie erhalten auf der Grundlage der Anamnese spezifische Vitalstoffempfehlungen (Makro- und Mikronährstoffe).
  • Basiert auf Literatur, die einen hohen Evidenzgrad hat. Ein hoher Evidenzgrad (1a, 1b, 2a, 2b) bietet die wissenschaftliche Begründbarkeit für Ihre Vitalstoffempfehlung.
  • Ein Link zu www.pubmed.com – National Library of Medicine, USA – ermöglicht Ihrem betreuenden Arzt (auf Wunsch auch Ihnen), den jeweiligen Abstrakt zu lesen.
  • Gibt Ihnen auf Wunsch Vorschläge für geeignete Vitalstoff-Supplemente (Makro- und Mikronährstoffe). Die Auswahl geeigneter Vitalstoffe erfolgt computergestützt in Abhängigkeit von den erfassten Daten auf Grundlage klassifizierter Literatur gemäß den Kriterien der evidenzbasierten Medizin.

Ihr Nutzen

Die Vitalstoff-Analyse für Mann/Frau:

  • Ermittelt Ihren individuellen Makro- und Mikronährstoff-Mehrbedarf basierend auf Ihrem aktuellen Gesundheitszustand.
  • Bietet eine individuelle Beurteilung und Mikronährstoff-Empfehlungen (Vitalstoffe) für Ihre optimale Gesundheit.
  • Stützt sich auf hochgradige Evidenz in der Literatur, was die wissenschaftliche Begründbarkeit der Therapieempfehlungen sicherstellt.
  • Ermöglicht den Zugang zu den jeweiligen Abstrakten auf PubMed, der National Library of Medicine in den USA, um die wissenschaftlichen Grundlagen zu überprüfen.
  • Bietet auf Wunsch Vorschläge für Vitalstoff-Kombinationen, die computergestützt auf Ihren erfassten Angaben und den Kriterien der evidenzbasierten Medizin ausgewählt werden.

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Die Vitalstoff-Analyse ist eine Entwicklung der EUSANA GmbH & Co. KG mit Unterstützung der Deutschen Klinik für Prävention KG (DKP) und der Deutschen Gesellschaft für Nährstoffmedizin und Prävention (DGNP) e.V.