Altersschwäche (Senilität) – Symptome – Beschwerden

Folgende Symptome und Beschwerden können auf Senilität (Altersschwäche) hinweisen:

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf Senilität und werden oft zuerst bemerkt:

  • Verlust der Merkfähigkeit: Schwierigkeiten, Namen, Daten und Ereignisse im Gedächtnis zu behalten (60-80 %)
  • Ungewollter Gewichtsverlust: Ohne erkennbare Ursache (50-70 %)
  • Starrsinn: Festhalten an gewohnten Denkmustern und Verhaltensweisen (40-60 %)

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild der Senilität:

  • Erschöpfungs- und Müdigkeitszustände (60-80 %)
  • Immundefizienz (Abwehrschwäche) (50-70 %)
  • Insomnie (Schlafstörungen): Z. B. Ein- und Durchschlafstörungen (40-60 %)

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Hormonelles Altern: Rückgang hormoneller Funktionen
    • Adrenopause: Rückgang der adrenalen DHEA(S)-Produktion (50-70 %)
    • Somatopause: Rückgang der STH-Sekretion (Wachstumshormon) (40-60 %)
    • Menopause: Weibliche Wechseljahre, mit hormonellen und vegetativen Beschwerden (90 % bei Frauen über 50 Jahren)
    • Andropause: Männliche Wechseljahre, mit Testosteronmangel und entsprechenden Symptomen (20-30 % bei Männern über 50 Jahren).

Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:

  • Konzentrationsstörungen
  • Verminderte Belastbarkeit
  • Blässe und Kälteempfindlichkeit

Strukturelle und physiologische Veränderungen hinsichtlich:

  • Sinnesorgane
    • Verlust des Hörvermögens – Verlust der Fähigkeit, hohe Frequenzen wahrzunehmen; Einschränkung des peripheren Gehörs; Schwierigkeiten in der Analyse und Zuordnung von Sprach- und Klangmustern, die ihrerseits zu einer Beeinträchtigung des Sprachverständnisses führen
    • Beeinträchtigung des Gesichtssinns – Durch den Verlust der Linsenelastizität wird insbesondere die Akkommodationsbreite stark vermindert. Auch die Farbwahrnehmung ist auf ein verringertes Spektrum reduziert und der Rückgang der Linsentransparenz schafft die Voraussetzungen für die pathologische Entwicklung einer Linsentrübung (Katarakt).
    • Abnahme des Geruchs- und der Geschmackssinne – kann zu Appetitmangel und nachlassendem Ernährungsniveau führen
    • Beeinträchtigung des Tastsinns
  • Bewegungsapparat
  • Körperzusammensetzung
    • Vor allem Abnahme der Muskel- und Organmasse (BCM; Körperzellmasse) – und daraus resultierende Funktionseinschränkungen
    • Abnahme der Knochenmasse (Knochenschwund; Osteoporose → Knochenschmerzen)
  • Funktionsfähigkeit der Organe
    • Abfall aller bekannten Nierenfunktionsparameter im Laufe des Lebens und Einschränkung der Nierenfunktion
      Cave (Achtung): Berücksichtigung bei der Pharmakotherapie, da viele Medikamente renal eliminiert ("über die Niere ausgeschieden") werden und von daher im Alter mit längeren Halbwertzeiten zu rechnen ist. In diesem Zusammenhang ist unter anderem auf Penicillin, Aminoglykoside, Tetracycline und Digoxin zu achten.
    • Abnahme der Größe und Durchblutung von Leber und Pankreas (Bauchspeicheldrüse), wodurch es zu einer reduzierten Glukosetoleranz und dem Rückgang einzelne Enzymaktivitäten kommt.
    • Verminderte Motilität (Bewegungsfähigkeit) im gesamten Gastrointestinaltrakt (Magen-Darm-Trakt) und rückläufige Frequenz der Peristaltikwellen
    • Zunehmende Atrophie (Abnahme) der Magen- und Darmmukosa (-schleimhäute) führt zu einer verringerten Intrinsic-factor-, Magensäure- und Peptinsekretion sowie zu einer verringerten Absorption (Aufnahme) von Eisen und Calcium
    • Haut: Abnahme des Kollagens und Elastins (Altershaut)