Aging (Altern) – Folgeerkrankungen

Im Folgenden die wichtigsten Erkrankungen, die primär durch Altern bedingt sein können: 

Augen und Augenanhangsgebilde (H00-H59)

  • Makuladegeneration – eine primär altersbedingte Erkrankung der Makula lutea (Stelle des schärfsten Sehens)

Endokrine, Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten (E00-E90)

  • Diabetes mellitus Typ 2 kann mit zunehmendem Alter häufiger auftreten, ist aber stark von Lebensstilfaktoren abhängig.

Gehör und Gleichgewichtsorgan (H60-H95)

  • Presbyakusis (altersbedingte Schwerhörigkeit) ist eine direkte Folge des Alterns, charakterisiert durch den allmählichen Verlust der Hörfähigkeit.

Haut (L00-L99)

  • Aktinische Keratosen und bestimmte Formen von Hautkrebs (z. B. Basalzellkarzinom, Plattenepithelkarzinom) treten häufiger im Alter auf, als direkte Folge langjähriger UV-Exposition.

Herzkreislaufsystem (I00-I99)

  • Atherosklerose (Arteriosklerose; Arterienverkalkung) kann sich als Teil des natürlichen Alterungsprozesses verstärken.
  • Hypertonie (Bluthochdruck) tritt häufiger im Alter auf, bedingt durch die zunehmende Steifigkeit der Arterien.

Leber, Gallenblase und Gallenwege – Pankreas (K70-K77; K80-K87)

  • Keine spezifisch altersbedingten Erkrankungen ohne externe Faktoren wie Alkoholkonsum oder Ernährung.

Mund, Ösophagus (Speiseröhre), Magen und Darm (K00-K67; K90-K93)

  • Keine spezifischen altersbedingten Erkrankungen in dieser Kategorie, die nicht durch andere Faktoren wie Diät oder Infektionen beeinflusst sind.

Muskel-Skelett-System und Bindegewebe (M00-M99)

  • Arthrose (Osteoarthritis) – degenerative Gelenkerkrankung
  • Osteoporose (Knochenschwund) – eine direkt altersbedingte Erkrankung, die durch die Abnahme der Knochendichte gekennzeichnet ist.
  • Sarkopenie – altersassoziierter Verlust von Muskelmasse, Muskelkraft und Funktion

Neubildungen – Tumorerkrankungen (C00-D48)

  • Bestimmte Krebsarten, wie Prostata-, Brust-, Darm-, Lungen-, Haut-, Blasen-, Magen-, Bauchspeicheldrüsen- und Eierstockkrebs sowie Leukämie, treten häufiger im Alter auf.

Psyche – Nervensystem (F00-F99; G00-G99)

  • Demenz, einschließlich Alzheimer-Krankheit, tritt häufiger im höheren Lebensalter auf.

Weiteres

  • Immunoseneszenz – die altersbedingte Verschlechterung des Immunsystems, die zu einer erhöhten Anfälligkeit für Infektionen und Krankheiten führt.
  • Altersbedingte Morbidität (Krankheitshäufigkeit) und Mortalität (Sterberate), einschließlich des allgemeinen Gesundheitsabbaus

Schlussbetrachtung

Anerkennung des Alterns als zentrale Krankheitsentität markiert einen wesentlichen Wandel im Verständnis von Alterung und eröffnet neue Möglichkeiten in der Medizin. Dieser Ansatz betont die Bedeutung präventiver Strategien, die nicht nur auf Symptome fokussieren, sondern direkt die Ursachen des Alterns adressieren, um die Lebensqualität zu verbessern und die Lebensspanne zu verlängern.

Die Entwicklung zielgerichteter Therapien, die auf die molekularen und zellulären Mechanismen des Alterns einwirken, stellt eine Chance dar, altersbedingte Erkrankungen zu verzögern oder zu verhindern und ein gesünderes Altern zu fördern. Die Herausforderung liegt darin, diese Perspektive in praktische medizinische Ansätze zu überführen und durch Forschung ein fundiertes Verständnis der Alterungsprozesse zu gewinnen. Dadurch könnte ein neues Zeitalter der Altersmedizin eingeleitet werden, das das Wohlbefinden und eine optimierte Versorgung im Alter in den Mittelpunkt stellt.