Tierhaarallergie – Anamnese

Die Anamnese (Krankengeschichte) stellt einen wichtigen Baustein in der Diagnostik der Tierhaarallergie dar.

Familienanamnese

  • Gibt es in Ihrer Familie gehäuft allergische Erkrankungen wie Asthma bronchiale, Neurodermitis oder allergische Rhinitis (Heuschnupfen)?

Sozialanamnese

  • Beruf:
    • Welchen Beruf üben Sie aus?
    • Haben Sie in Ihrem Beruf Kontakt zu Tieren (z. B. Tierarztpraxis, Landwirtschaft, Labor)?
    • Sind Sie beruflich regelmäßig allergieauslösenden Substanzen wie Staub, Schimmel oder Chemikalien ausgesetzt?
  • Leben in Ihrem Haushalt Tiere (z. B. Katze, Hund, Kaninchen, Meerschweinchen)?
  • Gibt es Hinweise auf psychosoziale Belastungen oder Belastungen?

Aktuelle Anamnese/Systemanamnese (somatische und psychische Beschwerden)

  • Leiden Sie unter:
    • Tränenden oder juckenden Augen?
    • Niesreiz oder Fließschnupfen?
    • Husten oder Hustenreiz?
    • Atemnot oder pfeifender Atmung (insbesondere bei Belastung)?*
    • Hautveränderungen wie Ekzemen, Juckreiz oder Quaddeln?
    • Erschöpfung, Schlafstörungen oder Konzentrationsschwierigkeiten?
  • Seit wann bestehen die Symptome? Haben sich die Symptome verändert oder verschlimmert?
  • Wie lange dauern die Beschwerden jeweils an?
  • Tritt die Symptomatik episodisch oder kontinuierlich auf?
  • Ist Ihnen ein Zusammenhang mit Tierkontakt aufgefallen?
  • Gab es ein auslösendes Moment oder eine Veränderung (z. B. neues Haustier, Besuch bei Tierbesitzern)?
  • Besteht eine jahreszeitliche Abhängigkeit der Beschwerden (z. B. Pollenflugzeiten)?
  • Kommen die Symptome nur in bestimmten Räumen oder Umgebungen vor?
  • Nehmen die Symptome bei Belastung (z. B. körperlicher Aktivität) zu?
  • Bessern sich die Beschwerden bei Aufenthalt im Freien oder im Urlaub?
  • Bestehen Magen-Darm-Beschwerden (z. B. Durchfall, Blähungen, Übelkeit) nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel?

Vegetative Anamnese inkl. Ernährungsanamnese

  • Bestehen Unverträglichkeiten oder allergische Reaktionen nach dem Verzehr folgender Nahrungsmittel:
    • Hühnerei
    • Milch
    • Nüsse
    • Fisch/Meeresfrüchte
    • Soja
    • Weizen
  • Haben Sie in letzter Zeit Gewicht verloren oder zugenommen? Geben Sie uns bitte Ihr Körpergewicht (in kg) und Ihre Körpergröße (in cm) an.
  • Hat sich Ihr Appetit verändert?

Eigenanamnese

  • Vorerkrankungen:
    • Neurodermitis?
    • Asthma bronchiale?
    • Häufige virale oder bakterielle Infekte?
    • Allergische Konjunktivitis (Bindehautentzündungen)?
  • Gab es bereits früher allergische Reaktionen auf Tierhaare, Pollen oder Hausstaub?
  • Haben Sie bekannte Kreuzallergien (z. B. Pollen-Nahrungsmittel-Syndrom)?
  • Gab es Operationen mit Relevanz für die aktuelle Symptomatik (z. B. Nasennebenhöhlen-OP)?
  • Wurde bei Ihnen jemals eine spezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung) durchgeführt?
  • Wurden allergologische Tests (Pricktest, Bluttest, Provokationstest) durchgeführt? Wenn ja, mit welchem Ergebnis?
  • Ist Ihr Impfstatus aktuell?

Medikamentenanamnese

  • Nehmen Sie regelmäßig Medikamente ein? Wenn ja, welche (inkl. Dosierung)?
  • Nehmen Sie derzeit Antihistaminika, Kortikosteroide, bronchienerweiternde Medikamente oder andere Allergiemedikamente ein?
  • Haben Sie in der Vergangenheit auf bestimmte Medikamente allergisch reagiert?
  • Verwenden Sie frei verkäufliche Mittel oder Naturheilmittel zur Linderung Ihrer Beschwerden?

Umweltanamnese

  • Sind Sie regelmäßig Luftschadstoffen (z. B. Feinstaub, Schimmelpilzen, Tierhaaren, Pollen, Chemikalien) ausgesetzt?
  • Leben Sie in einem städtischen oder ländlichen Umfeld?
  • Gibt es in Ihrer Wohnung oder an Ihrem Arbeitsplatz sichtbare Schimmelbildung?
  • Gibt es Luftreiniger, Allergiker-Matratzen oder spezielle Maßnahmen gegen Hausstaubmilben in Ihrem Zuhause?
  • Halten Sie Tiere im Haus oder sind häufig bei Personen mit Tieren zu Gast?

* Falls diese Frage mit "Ja" beantwortet worden ist, ist ein sofortiger Arztbesuch erforderlich! (Angaben ohne Gewähr)

Unsere Empfehlung: Drucken Sie die Anamnese aus, markieren Sie alle mit „Ja“ beantworteten Fragen und nehmen Sie das Dokument mit zu Ihrem behandelnden Arzt.