Tierhaarallergie – Einleitung

Die Tierhaarallergie bezeichnet das Auftreten von allergischen Symptomen nach Kontakt zu Tierhaaren. Es handelt sich dabei um eine Allergie vom Soforttyp (Typ-I-Allergie).

Synonyme und ICD-10: ICD-10-GM T78.4: Allergie, nicht näher bezeichnet

Allergieauslöser

Häufig sind Allergien auf Hunde und Katzen sowie auf Nager, Vögel und Pferde.

Übertragungsweg

Die Übertragung der Allergene erfolgt auf zwei Wegen:

  • Dermal: Kontakt über die Haut
  • Aerogen: Aufnahme über die Luft

Epidemiologie

Geschlechterverhältnis: ausgeglichen.

Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) der Tierhaarallergie liegt bei ca. 10 % (in Deutschland).

Verlauf und Prognose

Verlauf

Die Tierhaarallergie verursacht in der Regel ein Leben lang Beschwerden. Die Symptome treten meist unmittelbar nach dem Kontakt mit Tierhaaren auf und können von milden bis zu schweren Reaktionen variieren. Häufige Symptome sind:

  • Niesen
  • Laufende oder verstopfte Nase
  • Juckende, tränende Augen
  • Hautausschläge oder Ekzeme
  • Atembeschwerden, in schweren Fällen Asthma

Prognose

  • Langfristige Beschwerden: Ohne geeignete Maßnahmen können die Beschwerden lebenslang anhalten.
  • Therapie: Durch frühzeitige Diagnose und geeignete Maßnahmen wie Expositionsprophylaxe und spezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung) können die Symptome deutlich verringert werden.
  • Expositionsprophylaxe: Vermeidung des Kontakts mit dem Allergen ist die effektivste Maßnahme. Dies kann durch regelmäßige Reinigung des Wohnbereichs, Entfernung von Teppichen und Polstermöbeln, Nutzung von Luftreinigern und häufiges Waschen von Händen und Kleidung nach Kontakt mit Tieren erreicht werden.
  • Spezifische Immuntherapie (SIT): Diese Therapieform kann die Allergiebeschwerden langfristig lindern und das Immunsystem desensibilisieren. Die Behandlung erfolgt über mehrere Jahre und zeigt bei vielen Patienten gute Erfolge.
  • Lebensqualität: Mit den richtigen Maßnahmen und Therapien können die meisten Betroffenen eine gute Lebensqualität erreichen und ihre Symptome effektiv kontrollieren.

Leitlinien

  1. S3-Leitlinie: Allergieprävention. (AWMF-Registernummer: 061-016), November 2022 Langfassung