Pseudoallergie – Symptome – Beschwerden
Folgende Symptome und Beschwerden können auf eine Pseudoallergie hinweisen:
Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf eine Pseudoallergie und werden oft zuerst bemerkt:
- Allergische Rhinokonjunktivitis: Entzündung der Nasenschleimhaut in Verbindung mit einer allergisch bedingten Erkrankung der Bindehaut (Konjunktiven) und der Lider des Auges (20-30 % der Patienten)
- Angioödem (Quincke-Ödem): Massive Schwellung, vor allem der Lippen, Augenlider oder der Zunge aufgrund einer allergischen Reaktion oder als Zeichen eines C1-Esterase-Inhibitor-Defektes (etwa 10 % der Pseudoallergien)
- Asthma bronchiale (5-10 % der Patienten)
- Anaphylaktischer Schock: Stärkste Form der allergischen Reaktion, die den ganzen Körper betrifft und zum Herzkreislaufstillstand führen kann (1-3 % der allergischen Reaktionen)
Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild einer Pseudoallergie:
- Niesen (Niesanfälle) (40-50 % der Patienten)
- Schnupfen (rinnende Nase, Fließschnupfen) (40-50 % der Patienten)
- Urtikaria (Nesselsucht): Gekennzeichnet durch juckende, rote Quaddeln auf der Haut (30-50 % der Patienten)
- Husten (bis zu 30 % der Fälle)
- Fieber (tritt bei 15-20 % der Fälle auf)
- Erythem: Rötung der Haut, die durch eine erhöhte Durchblutung entsteht (10-20 % der Patienten)
- Nasale Blutstauungen bzw. "verschnupfte Nase" (10-15 % der Patienten)
- Polyposis nasi: Gutartige Wucherungen der Nasenschleimhaut, Nasenpolypen (etwa 10 % der Patienten)
- Angioödem: Schwellung tieferer Hautschichten, oft im Gesicht, an den Lippen oder Augen (5-10 % der Patienten)
- Morbiliformes Exanthem: Masernähnlicher Hautausschlag mit kleinen, roten Flecken (5-10 % der Patienten)
- Papulovesikulöses Exanthem: Kleine, erhabene Flecken, die Bläschen bilden können (5-10 % der Patienten)
- Glottisödem (Kehlkopfschwellung) (etwa 5 % der Patienten)
- Erythema multiforme: Symmetrische, runde Flecken, die in schweren Fällen Blasen bilden und sich verbreiten können (1-5 % der Patienten)
Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:
- Abdominalbeschwerden (Bauchschmerzen) (20-30 % der Patienten)
- Cephalgie (Kopfschmerzen) (15-25 % der Patienten)
- Diarrhoe (Durchfall) (10-20 % der Patienten)
- Meteorismus (Blähungen) (10-20 % der Patienten)
- Tachykardie (zu schneller Herzschlag: > 100 Schläge pro Minute) (10-20 % der Patienten)
- Nausea (Übelkeit)/Emesis (Erbrechen) (10-15 % der Patienten)
- Dyspnoe (Atemnot) (5-10 % der Patienten)
- Hypotonie (zu niedriger Blutdruck) (5-10 % der Patienten)
- Vertigo (Schwindel) (5-10 % der Patienten)
Manifestationen nach Organsystemen
- Haut
- Urtikaria (Nesselsucht)
- Pruritus*(Juckreiz)
- Flush (anfallsartiges heftiges Erröten der Haut des Gesichtes und der Halsregion)
- Kontaktekzem beziehungsweise Kontaktdermatitis (Rötung* und Schwellung der Haut, Juckreiz, Brennen, Entwicklung kleiner Bläschen, Schuppenbildung)
- Angioödem: Schwellung tieferer Hautschichten, oft im Gesicht, an den Lippen oder Augen
- Erythem: Rötung der Haut, die durch eine erhöhte Durchblutung entsteht
- Morbiliformes Exanthem: Masernähnlicher Hautausschlag mit kleinen, roten Flecken
- Papulovesikulöses Exanthem: Kleine, erhabene Flecken, die Bläschen bilden können
- Erythema multiforme: Symmetrische, runde Flecken, die in schweren Fällen Blasen bilden und sich verbreiten können
- Herz-Kreislauf und Lunge
- Dyspnoe (Atemnot)
- Tachykardie*(zu schneller Herzschlag: > 100 Schläge pro Minute)
- Hypotonie (zu niedriger Blutdruck)
- Zentrales Nervensystem
- Cephalgie (Kopfschmerzen)
- Vertigo (Schwindel)
- Gastrointestinaltrakt (Magen-Darm-Trakt)
- Abdominalbeschwerden/Abdominalschmerzen (Bauchschmerzen)
- Diarrhoe*(Durchfall)
- Meteorismus*(Blähungen)
- Nausea (Übelkeit)/Erbrechen
*Symptome bei Weinunverträglichkeit (in einer Querschnittsstudie in einer Weinstadt (Mainz) berichteten ca. 7 % aller Personen über eine Weinunverträglichkeit, insbesondere nach dem Genuss von Rotwein; Personen mit einer Weinunverträglichkeit berichten häufiger auch über einer Unverträglichkeit gegenüber Bier und/ oder Alkohol generell) [1].
Wegen Histaminunverträglichkeit: falls die klinische Symptomatik ähnlich wie beim Reizdarmsyndrom (RDS) nur im Gastrointestinaltrakt auftritt, ist eine Histaminunverträglichkeit unwahrscheinlich
Im Gegensatz zur echten Allergie kann es schon beim Erstkontakt mit dem Nahrungsmittel in Abhängigkeit von der Dosis zu einer Reaktion kommen. So können dabei geringe Mengen histaminfreisetzender Substanzen oder histaminhaltiger Lebensmittel toleriert werden, ohne dass Symptome auftreten. Mit steigender Zufuhr/Menge an histaminfreisetzenden Substanzen oder aufgenommenem Histamin nimmt die Schwere der Symptome zu. Eine vorhergehende Sensibilisierung ist nicht nötig. Häufig kommt es bei einer Pseudoallergie auch zu Additionseffekten nach körperlicher Anstrengung und psychischem Stress.
Literatur
- Wigand P, Blettner M, Saloga J, Decker H: Prävalenz bei Weinunverträglichkeit. Dtsch Arztebl Int 2012; 109(25): 437-44. doi: 10.3238/arztebl.2012.0437