Nahrungsmittelallergie – Weitere Therapie

Allgemeine Maßnahmen

  • Beim Auftreten von Fieber (bei Kindern; Häufigkeit: sehr selten):
    • Bettruhe und körperliche Schonung (auch bei nur geringem Fieber)
    • Fieber unter 38.5 °C muss nicht unbedingt behandelt werden!
      (Ausnahmen: Kinder, die zu Fieberkrämpfen neigen)
    • Nach dem Fieber noch einen fieberfreien Tag Schonung, ggf. auch länger (überwiegend Bettruhe und im Haus bleiben). 
  • Nikotinrestriktion (Verzicht auf Tabakkonsum)
  • Begrenzter Alkoholkonsum (Männer: max. 25 g Alkohol pro Tag; Frauen: max. 12 g Alkohol pro Tag)
  • Vermeidung von:
    • Allergie-auslösenden Nahrungsmitteln
    • Inhalation von Allergenen wie Hausstaub oder Tierhaare

Ernährungsmedizin

  • Ernährungsberatung auf der Grundlage einer Ernährungsanalyse
  • Ernährungsempfehlungen gemäß einem Mischköstler unter Berücksichtigung der vorliegenden Erkrankung. Das bedeutet u. a.:
    • täglich insgesamt 5 Portionen frisches Gemüse und Obst (≥ 400 g; 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst)
    • ein- bis zweimal pro Woche frischen Seefisch, d. h. fette Meeresfische (Omega-3-Fettsäuren) wie Lachs, Hering, Makrele
    • ballaststoffreiche Ernährung (Vollkornprodukte, Gemüse)
  • Beachtung folgender spezieller Ernährungsempfehlungen während der Erkrankung:
    • Die wirksamste Therapie bei Nahrungsmittelallergien ist die strikte Meidung der Allergene (= Eliminationsdiät. Dazu muss man sich genau über die Lebensmittelzusammensetzung informieren. Ein Problem ist, dass die Inhaltsstoffe von Fertignahrungsmitteln oft nicht ausreichend deklariert sind. 
    • Es sollten Alternativen zu den meidenden Nahrungsmitteln zur Sicherung einer ausreichenden Versorgung mit Makro- und Mikronährstoffen (Nähr- und Vitalstoffe) aufgestellt werden – zum Beispiel kann bei Kuhmilchallergie die Calciumversorgung mit calciumhaltigem Gemüse (Grünkohl oder Spinat) verbessert werden.
    • Obst und Gemüse sollten gekocht verzehrt werden. Der häufige Verzehr von Rohkost fördert das Auftreten von Nahrungsmittelallergien.
    • Bei allergischen Reaktionen auf Gemüse und Gewürze sollte auf mögliche Kreuzreaktionen geachtet werden.  
    • Stoffe, die eine allergische Reaktionen verstärken, wie Alkohol, Schwefeldioxid (bspw. in Trockenfrüchten, Wein und Fruchtsäften), Schimmel und biogene Amine sollten gemieden werden.
    • Bei Fieber (sehr selten!): Ausreichende Flüssigkeitsaufnahme! Da es im Verlauf einer fieberhaften Erkrankung zu starken Flüssigkeitsverlusten kommt, sollte die Flüssigkeitsaufnahme bei nieren- und herzgesunden Erwachsenen nach folgender Faustregel erfolgen: bei jedem Grad Körpertemperatur über 37 °C zusätzlich 0,5-1 Liter pro °C. Am besten geeignet sind Tees.
    • Bei Erbrechen: Solange das Erbrechen anhält, sollte auf den Verzehr jeglicher Nahrung verzichtet werden. Der Flüssigkeitsverlust sollte allerdings unbedingt ausgeglichen werden. Dazu empfiehlt es sich, Flüssigkeiten wie z. B. Kräutertees (Fenchel-, Ingwer-, Kamille-, Pfefferminz- und Kümmeltee) oder Wasser zunächst in kleineren Mengen, eventuell löffelweise zuzuführen. Wenn das Erbrechen aufgehört hat, werden zuerst kohlenhydrathaltige Nahrungsmittel wie Zwieback, Toast und Salzstangen gut vertragen. Die Mahlzeiten sollten klein sein und über den Tag verteilt gegessen werden. Auf Genussmittel ist während des Erbrechens und auch noch eine Woche danach zu verzichten.
    • Bei Durchfall: Im Rahmen der Durchfallerkrankung hat sich eine "Tee-Zwieback-Diät" (Dauer: drei Tage, ggf. länger; soweit keine anderen Erkrankungen dagegen sprechen) bewährt.
    • Ernährung reich an:
      • Vitaminen (Vitamin C) – Auf Grund des Fiebers kann es zu einem Mangel an Vitamin C kommen. Zudem ist Vitamin C wichtig für das Immunsystem. Vitamin C-reiche Lebensmittel sind Gemüse wie Spinat und Obst (Apfelsinen, Erdbeeren, Kiwis, Johannisbeeren), die zudem während einer Infektion gut vertragen werden.
  • Nach der Genesung ggf. Ernährungsberatung auf der Grundlage einer Ernährungsanalyse
    • Auswahl geeigneter Lebensmittel auf Grundlage der Ernährungsanalyse
  • Ggf. Einnahme eines geeigneten Nahrungsergänzungsmittels
    Für Fragen zum Thema Nahrungsergänzungsmittel stehen wir Ihnen gerne kostenfrei zur Verfügung.
    Nehmen Sie bei Fragen dazu bitte per E-Mail – info@docmedicus.de – Kontakt mit uns auf, und teilen Sie uns dabei Ihre Telefonnummer mit und wann wir Sie am besten erreichen können.

  • Detaillierte Informationen zur Ernährungsmedizin erhalten Sie von uns.

Schulungsmaßnahmen

  • Die Ernährungstherapie muss durch Schulung des Patienten vermittelt werden.

Organisationen und Selbsthilfegruppen

  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA)
    Postfach 91 01 52, D-51071 Köln
    Telefon: 0221-89920, Fax: 0221-8992300 E-Mail: poststelle@bzga.de, Internet: www.bzga.de

Leitlinien

  1. Santos A. F. et al.: EAACI guidelines on the diagnosis of IgE-mediated food allergy. European Journal of Allergy Oktober 2023. doi.org/10.1111/all.15902