Nahrungsmittelallergie (immunologische Reaktion) – Ernährungstherapie

Eine Nahrungsmittelallergie ist eine immunologische Überempfindlichkeitsreaktion auf bestimmte Proteine in Lebensmitteln. Diese Reaktionen können das gesamte Immunsystem betreffen und reichen von leichten Symptomen bis hin zu schweren anaphylaktischen Schocks.

Die Diagnose einer Nahrungsmittelallergie erfolgt durch eine Kombination aus Anamnese, Hauttests, Blutuntersuchungen und gegebenenfalls einer kontrollierten oralen Provokation unter ärztlicher Aufsicht.

Ernährungstherapie

Die Behandlung von Nahrungsmittelallergien basiert auf mehreren Maßnahmen, die zusammen eine wirksame Strategie zur Vermeidung und Linderung von Symptomen darstellen.

Individuelle Diät mit Allergenkarenz

  • Elimination: Die allergieauslösenden Nahrungsmittel beziehungsweise Allergene müssen strikt vermieden werden, um Reaktionen zu verhindern [1].
  • Alternativen: Zur Sicherstellung einer ausreichenden Versorgung mit Nähr- und Vitalstoffen sollten Alternativen zu den meidenden Nahrungsmitteln aufgestellt werden. Beispielsweise kann bei einer Kuhmilchallergie die Calciumversorgung durch calciumhaltiges Gemüse wie Grünkohl oder Spinat verbessert werden [5].

Kreuzreaktionen beachten

  • Personen, die auf bestimmte Gemüse und Gewürze allergisch reagieren, sollten auf mögliche Kreuzreaktionen achten. Dies betrifft insbesondere das „Sellerie-Karotten-Beifuß-Gewürz-Syndrom“ [4].

Meiden von verstärkenden Stoffen

  • Alkohol, Schwefeldioxid, Schimmel und biogene Amine: Diese Substanzen können allergische Reaktionen verstärken und sollten daher ebenfalls vermieden werden. Schwefeldioxid ist häufig in Trockenfrüchten, Wein und Fruchtsäften enthalten [1].

Vermeidung von Fertigprodukten

  • Selbstherstellung: Es wird empfohlen, Speisen möglichst selbst herzustellen. Falls vorgefertigte Lebensmittel verwendet werden, sollte die Zutatenliste sorgfältig beachtet werden, um versteckte Allergene zu vermeiden [1].

Hyposensibilisierung

  • Orale oder subkutane Hyposensibilisierung: Diese Methode wird nur bei schwerem, sicher nachgewiesenem Krankheitsbild und einer IgE-vermittelten allergischen Reaktion gegenüber einem nicht meidbaren Allergen angewendet. Die Therapie sollte mindestens drei Jahre lang fortgeführt werden, nachdem die Enddosis erreicht worden ist [2, 3].

Zusätzliche Maßnahmen

  • Ernährungsberatung: Eine professionelle Ernährungsberatung kann helfen, eine ausgewogene Ernährung sicherzustellen und Mangelerscheinungen vorzubeugen.
  • Bildung und Aufklärung: Patienten und ihre Familien sollten über die Allergie und den Umgang damit informiert werden. Dies umfasst das Erkennen von Symptomen, das richtige Verhalten im Notfall und das Lesen von Lebensmittelkennzeichnungen.

Des Weiteren wurden die folgenden Fachbücher für die Verfassung dieses Artikels herangezogen [6, 7].

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Literatur

  1. Döring M: Allergie und Hyperlipidämien. Akt Ern Med 16, 248-252, 1991
  2. Gall H, Sterry W: Nahrungsmittelallergie. Klinik, Diagnostik und Therapie aus dermatologischer Sicht. Dtsch Med Wschr 119, 773-777, 1994
  3. Pfau A, Stolz W, Landthaler M, Przybilla B: Neue Aspekte zur Nahrungsmittelallergie. Dtsch Med Wschr 121, 346-350
  4. Wüthrich B, Dietsch R: Das „Sellerie-Karotten-Beifuß-Gewürz-Syndrom“: Hauttest- und RAST-Ergebnisse. Schweiz Med Wschr 115, 358-364, 1985
  5. Wüthrich B, Hofer T: Nahrungsmittelallergien. 3: Therapie: Eliminationsdiät, symptomatische, medikamentöse Prophylaxe und spezifische Hyposensibilisierung. Schweiz Med Wschr 116, 1401-1410, 1986
  6. Hahn A, Ströhle A, Wolters M. Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie. 4. Auflage, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 2023
  7. Biesalski HK: Vitamine, Spurenelemente und Minerale. Indikationen, Diagnostik, Therapie. 3. Auflage, Georg Thieme Verlag, München 2024