Lactoseunverträglichkeit (Lactoseintoleranz) – Prävention

Zur Prävention der Lactoseintoleranz (Lactoseunverträglichkeit) muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.

Verhaltensbedingte Risikofaktoren

  • Ernährung
    • Übermäßiger Konsum von Lactose-haltigen Lebensmitteln – Große Mengen an Milchprodukten wie Milch, Sahne, Joghurt oder Käse können die Symptome bei bestehender Lactoseunverträglichkeit verstärken.
    • Mangel an Lactose-freien Alternativen – Der Verzicht auf Alternativen wie pflanzliche Milchprodukte (Soja-, Mandel- oder Hafermilch) kann die Verträglichkeit verringern.
    • Ungleichmäßige Aufnahme von Lactose – Plötzliche hohe Dosen von Lactose können die Verdauung belasten.
  • Genussmittelkonsum
    • Chronischer Alkoholabusus – Alkohol kann die Schleimhaut des Darms schädigen und die Produktion von Laktase (Enzym, das Lactose abbaut) beeinträchtigen.
  • Psycho-soziale Situation
    • Stress – Kann die Darmfunktion beeinträchtigen und Symptome verschlimmern.

Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)

  • Ernährungsumstellung
    • Einführung von Lactose-freien Alternativen – Verwendung von lactosefreien Produkten oder pflanzlichen Milchalternativen.
    • Langsame Gewöhnung an kleine Mengen Lactose – Fördert die Verträglichkeit durch Anpassung der Darmbakterien.
    • Verzehr von Lactose in Kombination mit anderen Lebensmitteln – Mildert die Auswirkungen durch langsamere Verdauung.
  • Supplementation
    • Einnahme von Lactase-Präparaten vor dem Verzehr von Lactose-haltigen Lebensmitteln.
  • Bewusstes Essverhalten
    • Regelmäßige Mahlzeiten und langsames Essen zur Unterstützung der Verdauung.

Sekundärprävention

Die Sekundärprävention richtet sich an Personen mit diagnostizierter Lactoseintoleranz:

  • Früherkennung und Diagnostik
    • Durchführung eines H2-Atemtests zur Bestätigung der Diagnose.
    • Führen eines Ernährungstagebuchs zur Identifikation von unverträglichen Lebensmitteln.
  • Symptomatische Maßnahmen
    • Strikte Einhaltung einer lactosearmen oder lactosefreien Diät.
    • Einnahme von Lactase-Enzymen bei Bedarf.
  • Individuelle Anpassungen
    • Beratung durch einen Ernährungsberater zur Auswahl geeigneter Lebensmittel.
    • Regelmäßige Kontrolle der Mikronährstoffaufnahme, insbesondere Calcium und Vitamin D.

Tertiärprävention

Die Tertiärprävention zielt darauf ab, langfristige Komplikationen zu vermeiden:

  • Langfristige Betreuung
    • Regelmäßige Überwachung durch einen Gastroenterologen oder Ernährungsberater.
    • Anpassung der Ernährung an Lebensumstände oder veränderte Symptome.
  • Nachhaltige Lebensstiländerungen
    • Integration von Lactose-freien Alternativen in den Alltag.
    • Vermeidung von Stress durch gezielte Entspannungsübungen wie Yoga oder Meditation.
  • Therapie zugrunde liegender Erkrankungen
    • Behandlung von Darmerkrankungen, die die Lactaseproduktion beeinträchtigen können, wie Morbus Crohn.