Fructoseunverträglichkeit (Fructoseintoleranz) – Medikamentöse Therapie
Therapieziel
- Beschwerdefreiheit
Therapieempfehlungen
Eine kausale medikamentöse Therapie der intestinalen Fructoseintoleranz (Fructosemalabsorption) steht derzeit nicht zur Verfügung. Dennoch existieren verschiedene unterstützende medikamentöse Ansätze zur Symptomlinderung und Verbesserung der Fructoseverträglichkeit:
- Enzymsubstitution (Xylose-Isomerase)
- Das Enzym Xylose-Isomerase kann oral verabreicht werden und wandelt Fructose im Dünndarm teilweise in Glucose um.
- Studien zeigen eine signifikante Reduktion von Beschwerden wie Meteorismus (Blähungen), abdominalen Schmerzen und Diarrhoe [1].
- Verfügbarkeit: Als Nahrungsergänzungsmittel in verschiedenen Präparaten erhältlich.
- Probiotika
- Der gezielte Einsatz von Probiotika kann die intestinale Mikrobiota (Darmflora) modulieren und so die Symptomatik bei Fructosemalabsorption verbessern.
- Evidenz: Klinische Studien deuten darauf hin, dass insbesondere Lactobacillus plantarum und Bifidobacterium infantis positive Effekte auf Blähungen und abdominelle Beschwerden (Bauchschmerzen) haben können [2].
- Antispasmodika
- Bei ausgeprägten krampfartigen Bauchschmerzen können kurzfristig Antispasmodika (z. B. Butylscopolamin oder Mebeverin) eingesetzt werden.
- Diese lindern jedoch nur die Symptome und beeinflussen die Fructoseaufnahme nicht.
- Antidiarrhoika
- Bei persistierenden Durchfällen können symptomatisch Loperamid oder ähnliche Medikamente zur kurzfristigen Anwendung genutzt werden.
Hinweis: Die medikamentösen Ansätze dienen ausschließlich der symptomatischen Therapie und sollten stets in Kombination mit einer diätetischen Anpassung erfolgen.
Supplemente (Nahrungsergänzungsmittel)
- Probiotische Kulturen: u. a. mit Lactobacillus plantarum
Für Fragen zum Thema Nahrungsergänzungsmittel stehen wir Ihnen gerne kostenfrei zur Verfügung.
Nehmen Sie bei Fragen dazu bitte per E-Mail – info@docmedicus.de – Kontakt mit uns auf, und teilen Sie uns dabei Ihre Telefonnummer mit und wann wir Sie am besten erreichen können.
Wichtig:
Für die hereditäre Fructoseintoleranz (HFI), eine seltene angeborene Störung durch Aldolase-B-Mangel, ist eine streng fruktosefreie Diät obligat. Hier sind medikamentöse Therapien bislang nicht etabliert.