Trockene Haut (Xerodermie)
– Weitere Therapie
Allgemeine Maßnahmen
- Regelmäßige Bewegung: Moderate, regelmäßige körperliche Aktivität kann die Durchblutung fördern und die Gesundheit der Haut verbessern. Es ist wichtig, eine Aktivität zu wählen, die Freude bereitet, um die Nachhaltigkeit zu fördern.
- Normalgewicht anstreben!
Bestimmung des BMI (Body-Mass-Index, Körpermasse-Index) bzw. der Körperzusammensetzung mittels der elektrischen Impedanzanalyse und ggf. Teilnahme an einem ärztlich betreuten Programm für Patienten mit Untergewicht/Mangelernährung
- Unterschreitung der BMI-Untergrenze (ab dem 19. Lebensjahr: 19; ab dem 25. Lebensjahr: 20; ab dem 35. Lebensjahr: 21; ab dem 45. Lebensjahr: 22; ab dem 55. Lebensjahr: 23; ab dem 65. Lebensjahr: 24) → Teilnahme an einem ärztlich betreuten Programm für Patienten mit Untergewicht/Mangelernährung
- BMI-Rechner – ermitteln Sie unter Berücksichtigung von Geschlecht und Alter Ihren gesunden Gewichtsbereich! (Anzeige)
- Vermeiden von Faktoren, die die Hauttrockenheit fördern
- Häufiges Waschen, Duschen oder Baden (Badezeit maximal 20 Minuten/bei chronischem Pruritus: Vollbad maximal 5 Minuten; eher in kühlem oder lauwarmem Wasser baden als in heißem)
Beachte: Nach Wasserkontakt Haut abtupfen.
- Klima/Raumtemperatur (siehe auch unter "Vermeidung von Umweltbelastungen")
- trockenes, heißes oder sehr kaltes Klima
- starke Sonnenexposition
- kühle Raumtemperaturen zur Nacht
- im Winter bei Heizungsluft auf ausreichende Luftfeuchtigkeit achten
- Hautreinigung inkl. Hautpflege
- Fettende Waschsyndets oder spreitende Dusch- und Badeöle (z. B. Paraffin-Sojaöl-Bad) verwenden.
- Milde pH-neutrale Hautreinigungsmittel benutzen (alkoholhaltige Reinigungsmittel vermeiden!)
- Direkt nach dem Duschen bzw. Baden Feuchtigkeitscreme (z. B. mit Mandelöl) anwenden, um die Feuchtigkeit vom Duschen bzw. Baden in der Haut zurückzuhalten.
- Rückfettende Präparate verwenden.
- Nur parfümfreie Produkte verwenden.
- Kleidung
- Baumwolle statt Wollkleidung
- eng anliegende Kleidung meiden (z. B. Leggings)
- leichte Kleidung tragen
- keine synthetische Kleidung
- Nikotinrestriktion
- Begrenzter Alkoholkonsum (Männer: max. 25 g Alkohol pro Tag; Frauen: max. 12 g Alkohol pro Tag)
- Begrenzter Koffeinkonsum (max. 240 mg Koffein pro Tag; das entspricht 2 bis 3 Tassen Kaffee bzw. 4 bis 6 Tassen grünen/schwarzen Tee)
- Überprüfung der Dauermedikation wg. möglicher Auswirkung auf die vorhandene Krankheit
- Vermeidung von Umweltbelastungen:
- Reizstoffe (Chemikalien, Lösungsmittel)
- Klimaanlagen (warme, trockene Luft)
- Überheizte Räume (maximal 21 °C)
- Trockenes Raumklima → Luftraumbefeuchter einsetzen
Beachte: Die optimale Luftfeuchtigkeit liegt zwischen 40 und 60 %.
- Sonne (häufige Sonnenbäder) → Sonnenschutz!
- Winter (Kälte) – kalt-trockene Klimabereiche; trockene Heizungsluft (→ Reduktion der Talgdrüsensekretion); dazu folgende Empfehlungen:
- Luftraumbefeuchter
- Handschuhe tragen ab < 10 °C Außentemperatur (die Produktion von Hauttalg vermindert sich schon bei Außentemperaturen von 8 °C)
Ernährungsmedizin
- Ernährungsberatung auf der Grundlage einer Ernährungsanalyse
- Ernährungsempfehlungen gemäß einem Mischköstler unter Berücksichtigung der vorliegenden Erkrankung. Das bedeutet u. a.:
- täglich insgesamt 5 Portionen frisches Gemüse und Obst (≥ 400 g; 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst)
- ein- bis zweimal pro Woche frischen Seefisch, d. h. fette Meeresfische (Omega-3-Fettsäuren) wie Lachs, Hering, Makrele
- ballaststoffreiche Ernährung (Vollkornprodukte, Gemüse)
- Beachtung folgender spezieller Ernährungsempfehlungen:
- Ausreichende Flüssigkeitszufuhr (1,5-2,0 l/Tag)
- Ernährung reich an der Omega-6-Fettsäure Gamma-Linolensäure (GLA). GLA-reiche Lebensmittel sind Fette und Öle wie Nachtkerzen-, schwarzes Johannisbeersamen- und Borretschsamenöl
- Auswahl geeigneter Lebensmittel auf Grundlage der Ernährungsanalyse
- Siehe auch unter "Therapie mit Mikronährstoffen (Vitalstoffe)" – ggf. Einnahme eines geeigneten Nahrungsergänzungsmittels
Für Fragen zum Thema Nahrungsergänzungsmittel stehen wir Ihnen gerne kostenfrei zur Verfügung.
Nehmen Sie bei Fragen dazu bitte per E-Mail – info@docmedicus.de – Kontakt mit uns auf, und teilen Sie uns dabei Ihre Telefonnummer mit und wann wir Sie am besten erreichen können.
- Detaillierte Informationen zur Ernährungsmedizin erhalten Sie von uns.
Organisationen und Selbsthilfegruppen
- Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA)
Postfach 91 01 52, D-51071 Köln
Telefon: 0221-89920, Fax: 0221-8992300 E-Mail: poststelle@bzga.de, Internet: www.bzga.de
Autoren:
Dr. med. Werner G. Gehring
Letzte Aktualisierung: 09.10.2024