Lichtschutzfaktor
Der Lichtschutzfaktor (LSF; LF; Sonnenschutzfaktor, Sun Protection Factor (SPF)) gibt an, wie viel mal länger man sich mit einem Sonnenschutzmittel (Sonnencreme) der Sonne (UVA- und UVB-Strahlen) aussetzen kann, ohne einen Sonnenbrand (= wahrnehmbare Hautrötung) zu bekommen, als dies mit der jeweils individuellen Eigenschutzzeit möglich wäre.
Um die Eigenschutzzeit der Haut zu berechnen, gilt: Eigenschutzzeit (je nach Hauttyp zwischen 5 bis 15 Minuten) mal Höhe des Lichtschutzfaktors.
Zum Beispiel: 10 Minuten mal Lichtschutzfaktor 6 ergibt 60 Minuten. Das bedeutet, dass man sich 60 Minuten der Sonnenbestrahlung aussetzen darf.
Eine Sonnencreme mit einem Lichtschutzfaktor von 30 absorbiert 96,7 Prozent der hautrötenden Sonnenstrahlung, während eine Sonnencreme mit einem Lichtschutzfaktor von 60 ca. 98,3 Prozent absorbiert. Das bedeutet, das eine Erhöhung des Lichtschutzfaktors von 30 auf 60 zu einer Halbierung der durchgelassenen Strahlung von 3,3 Prozent auf 1,7 Prozent führt (doppelter Schutz).
Laut einer australischen Studie führte die jahrelange Anwendung von Sonnenschutzmitteln zu einer Senkung des Risikos für Melanome und Plattenepithelkarzinome der Haut um ca. 50 %, das Risiko für Basalzellkarzinome wurden allerdings nicht beeinflusst [1, 2].
Achtung!
Die Haut altert vor allem durch das Licht (= Photoaging). Äußere Einflüsse wie UV-Strahlen und Freie Radikale sind bis zu 80 % für die vorzeitige Hautalterung verantwortlich.
Hier noch einige Tipps zum Lichtschutzfaktor:
- Je höher der Lichtschutzfaktor, desto größer die Schutzwirkung des Produktes.
- Die Wirksamkeit des Schutzes hängt von der verwendeten Produktmenge ab und davon, wie gleichmäßig das Produkt aufgetragen wird.
- Es empfiehlt sich, das Sonnenschutzprodukt mindestens eine halbe Stunde vor dem Sonnenbad aufzutragen, damit sich der Schutzfilter gut in der Haut verteilen kann.
- Ab dem 40. bis 50. Lebensjahr nimmt die Anzahl der Melanin-produzierenden Zellen kontinuierlich ab. In diesem Alter benötigt daher jeder Hauttyp in den ersten Sonnentagen einen erheblichen Schutz, damit die empfindlicher gewordene Haut eine gepflegte Bräune erreichen kann.
- Die Bräune ist eine natürliche Anpassung und Schutzreaktion auf die Sonne. Sie bildet sich erst nach 42 Stunden und erreicht ihren Höhepunkt nach einigen Tagen regelmäßiger Sonnenbestrahlung. Schützen Sie deshalb ihre Haut während der ersten Sonnentage besonders intensiv vor der Sonne. Nur so verhindern Sie Hautreizungen, denn nur auf einer gepflegten Haut kann sich eine strahlende und lang anhaltende Bräune entwickeln.
- Verwenden Sie in der Sonne kein Parfüm, Eau de Toilette oder Deodorant. Dadurch können auf der Haut braune Flecken entstehen, die nur sehr schwer wieder verschwinden.
Achtung!
Bei längerem Aufenthalt in der Sonne oder im Wasser sollte das Auftragen des Produktes regelmäßig wiederholt werden.
Beachte: Nur Kleidung bietet einen sicheren Schutz vor UV-bedingten Mutationen (dauerhafte Veränderungen des Erbgutes). Dieser Schutz kann durch Auftragen von Sonnenschutzmitteln ergänzt bzw. verbessert werden.
Siehe auch weitere Informationen zu "Hauttyp und Lichtschutzfaktor" unter dem gleichnamigen Thema.
Literatur
- Green AC, Williams GM, Logan V et al.: Reduced melanoma after regular sunscreen use: randomized trial follow-up. J Clin Oncol. 2011 Jan 20;29(3):257-63. doi: 10.1200/JCO.2010.28.7078.
- Pols JC van der, Williams GM, Pandeya N et al.: Prolonged prevention of squamous cell carcinoma of the skin by regular sunscreen use. Cancer Epidemiol Biomarkers Prev. 2006 Dec;15(12):2546-8.