Der wichtigste Schutz vor Hautalterung – Sonnenschutz

Sonnenstrahlen oder entsprechende künstliche Strahlen (Solarien) beschleunigen den Alterungsprozess der Haut. Für die Hautalterung durch Licht werden die UV-A- und UV-B-Anteile des Sonnenlichtes verantwortlich gemacht.

Sonnenschutz ist die wichtigste Maßnahme zur Prävention von Hautalterung und Hautkrebs.

Man unterscheidet einen endogenen von einem exogenen Sonnenschutz.

Der endogene Sonnenschutz dient der Reduktion der Entstehung von Mutationen und besteht aus folgenden Faktoren:

  1. UV-Schutz der Keratinozyten (keratinbildende Zellen) durch Melanin (Pigment)
  2. Ersetzen von UV-induzierten DNS-Basendimeren durch Nukleotiddexzisionsreparatur (NER) und Basenexzisionsreparatur (BER) [DNA-Reparatur]
  3. Auslösen von Apoptose (programmierter Zelltod) der Keratinozyten

Der exogene Sonnenschutz besteht aus folgenden Maßnahmen:

  1. Vermeidung starker Sonnenstrahlenexposition (z. B. Aufenthalt im Freien zwischen 11 und 15:00 Uhr vermeiden)
  2. Tragen geeigneter Kleidung (textiler Schutz: z. B. Kopfbedeckung, T-Shirt)
  3. Verwendung von Sonnenschutzmitteln (topischer Schutz)

Folgen der UV-Exposition

Die UV-Exposition führt zu Veränderungen von Struktureiweißen (Kollagen, Elastin), Bindegewebszellen sowie Enzymen, das sind Stoffwechselbeschleuniger. Neben den Hautschäden treten häufig Pigmentstörungen und chronisch degenerative Veränderungen auf. Ebenfalls wird die Entstehung der chronischen Dermatitis actinica (UV-strahlenbedingte Hautentzündung) begünstigt.  

Bräunung führt bei Personen mit heller Haut zu einer Wirkung wie die Verwendung eines Sonnenschutzmittels (Sonnencreme) mit einem Lichtschutzfaktor von 2-3. Dieses kann zwar das Auftreten von Sonnenbränden verzögern, bietet aber keinen Schutz gegen Mutationen (dauerhafte Veränderungen des Erbgutes).

Bereits geringe Dosen von UV-Strahlung führen zu Mutationen der Haut, d. h. Sonnenbrände sind nicht für die Entstehung von Hautkrebs notwendig!

Die UV-Lichtexposition ist somit ein wesentlicher Risikofaktor für die Entstehung von nicht-melanozytärem Hautkrebs (Non-Melanoma Skin Cancer, NMSC), d. h. im Wesentlichen Basalzellkarzinom (BZK; Basaliom) und Plattenepithelkarzinom der Haut, führt aber auch zum malignen Melanom (schwarzer Hautkrebs). 
Das Basalzellkarzinom und das maligne Melanom sind vor allem mit intermittierender Sonnenexposition und Sonnenbränden assoziiert, während beim Plattenepithelkarzinom die lebenslang erworbene kumulative UV-Dosis bedeutsam ist.

Wärme, Feuchtigkeit und UV-Strahlen stimulieren auch die Akne.
Die Talgproduktion und das Pellen der Haut werden angeregt, sodass die Poren verstopfen.

Sonnenschutzmittel

Laut einer australischen Studie führte die jahrelange Anwendung von Sonnenschutzmitteln zu einer Senkung des Risikos für Melanome und Plattenepithelkarzinome der Haut um ca. 50 %, das Risiko für Basalzellkarzinome wurde allerdings nicht beeinflusst [1, 2].

Zinkoxid-Nanopartikel aus Sonnencremes können vermutlich keine Hautschäden auslösen. In einer Studie ließen sich selbst nach mehrfachem stündlichem oder täglichem Auftragen keine erhöhten Zinkoxidwerte jenseits der Hornschicht nachweisen [3].

Intensive Sonnenschutzmaßnahmen können den nützlichen Effekt der UV-Bestrahlung, nämlich die Vitamin-D-Produktion, nicht blockieren. Auch bei vergleichsweise intensiv betriebenem Sonnenschutz verschlechtert sich der Vitamin-D-Status nicht [4].

Siehe zum Thema Sonnenschutz auch unter "Allgemeine Hinweise zum Sonnenschutz".

L
iteratur
  1. Green AC, Williams GM, Logan V et al.: Reduced melanoma after regular sunscreen use: randomized trial follow-up. J Clin Oncol. 2011 Jan 20;29(3):257-63. doi: 10.1200/JCO.2010.28.7078.
  2. Pols JC van der, Williams GM, Pandeya N et al.: Prolonged prevention of squamous cell carcinoma of the skin by regular sunscreen use. Cancer Epidemiol Biomarkers Prev. 2006 Dec;15(12):2546-8.
  3. Mohammed YH et al.: Support for the Safe Use of Zinc Oxide Nanoparticle Sunscreens: Lack of Skin Penetration or Cellular Toxicity after Repeated Application in Volunteers. JID 2019;139(2):308–315, ​​​​​​​https://doi.org/10.1016/j.jid.2018.08.024
  4. Kim S et al.: Prevalence and correlates of sun protections with sunburn and vitamin D deficiency in sun-sensitive individuals. J Eur Acad Dermatol Venereol. 2020; 34: 2664-72 https://doi.org/10.1111/jdv.16681

Leitlinien

  1. S3-Leitlinie: Prävention von Hautkrebs. (AWMF-Registernummer: 032 - 052OL), März 2021 Kurzfassung Langfassung