Kollagen-Faltenunterspritzung

Die Kollagen-Faltenunterspritzung (Kollagen-Filler-Therapie) ist eine Methode, bei dem Falten, Narben, Gesichtsunebenheiten und Konturmängel durch Unterspritzung mit einem Gel (Dermafiller) ausgeglichen werden.

Fast jeder Mensch hat Hautunebenheiten. Falten, Aknenarben (z. B. Zustand nach Acne vulgaris), Narben von Verletzungen und Konturunebenheiten können jedoch sichtbar und störend sein.

Während es früher praktisch keine einfach durchzuführenden Möglichkeiten gab, diese Hautunebenheiten zu entfernen oder zu verbessern, ist die Faltenunterspritzung (Fillertherapie) heute ein anerkanntes und wirksames Verfahren, um eine schöne und ebene Haut zu bekommen.

Zielsetzung und Wirkungsweise der Kollagen-Faltenunterspritzung

Zielsetzung

• Faltenreduktion: Glättung von Falten und feinen Linien, besonders im Gesichtsbereich.
• Hautstraffung: Verbesserung der Hautelastizität und Straffung durch direkte Kollageneinbringung.
• Konturverbesserung: Definition und Auffüllung von Konturen, wie z. B. bei Lippenauffüllungen oder Narbenkorrekturen.

Wirkungsweise

• Volumeneffekt: Kollagen dient als Füllstoff, der unmittelbar Volumen unter der Haut schafft, wodurch Falten angehoben und geglättet werden.
• Stimulation der Hautregeneration: Obwohl Kollagen primär als Füllmaterial wirkt, kann seine Präsenz die natürlichen Heilungsprozesse der Haut unterstützen und die Neubildung von körpereigenem Kollagen fördern.
• Sofortiger und anhaltender Effekt: Die Ergebnisse sind sofort nach der Behandlung sichtbar und halten je nach Produkttyp und individueller Hautbeschaffenheit unterschiedlich lange an.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

• Glättung von feinen und tieferen Falten
• Korrektur von gering ausgeprägten Narben, vor allem im Gesichtsbereich
• Lippenauffüllung und Konturverbesserungen

Kontraindikationen (Gegenanzeigen)

• Allergien gegen Kollagen oder Bestandteile des Produkts: Personen mit bekannten Allergien gegen bovines Kollagen oder andere Inhaltsstoffe des Fillers sollten die Behandlung vermeiden.
• Autoimmunerkrankungen: Bei Patienten mit bestimmten Autoimmunerkrankungen kann die Behandlung mit Kollagen kontraindiziert sein, da sie möglicherweise Immunreaktionen verstärken könnte.
• Akute Hautinfektionen: Aktive Hautinfektionen, einschließlich Herpes simplex, im Bereich der geplanten Behandlung.
• Schwere Kreislauferkrankungen: Patienten mit ernsthaften Herz-Kreislauf-Problemen sollten mit Vorsicht behandelt werden.
• Schwangerschaft und Stillzeit: Die Sicherheit von Kollagen-Fillern während der Schwangerschaft und Stillzeit ist nicht vollständig geklärt.
• Blutgerinnungsstörungen: Erhöhtes Risiko für Hämatome (Blutergüsse) und Blutungen bei Patienten mit Gerinnungsstörungen oder die blutverdünnende Medikamente einnehmen.
• Neigung zu Keloiden: Personen mit einer Tendenz zur Bildung von Keloiden sollten von der Behandlung absehen.
• Vorliegen von Hautkrebs oder unklaren Hauttumoren: Bei Verdacht auf maligne (bösartige) Hautveränderungen im Behandlungsbereich ist eine Faltenunterspritzung kontraindiziert.

Vor der Behandlung 

• Vor Beginn der Behandlung sollte ein Aufklärungs- und Beratungsgespräch zwischen Arzt und Patient erfolgen. Inhalt des Gespräches sollten die Ziele, Erwartungen und die Möglichkeiten der Behandlung sowie Nebenwirkungen und Risiken sein.
• Der Patient sollte mindestens einen Tag vor der Behandlung kein Make-up auftragen; ist dieses nicht geschehen, ist die Haut mit Chlorhexidin für mindestens drei Minuten zu behandeln, nachdem das Make-up entfernt wurde. Unabhängig davon ist die Haut vor der Injektion säubern [1].
• Der Patient sollte die Hände mit einem Gel auf Alkoholbasis reinigen [1].

Das Verfahren

Kollagen ist eine injizierbare Flüssigkeit. Es wird seit der 70er-Jahre als Füllmaterial (Filler; engl. to fill = füllen, auffüllen) eingesetzt und intrakutan in die tiefen Bereiche der Lederhaut (Dermis) appliziert. Es zählt zu den resorbierbaren Fillerstoffen.
Die verfügbaren Kollagen-Produkte stammen vom Rind ab.

Die Kollagen-Faltenunterspritzung wird entlang der entsprechenden Hautfalte, Narbe oder Konturunebenheit durchgeführt. Dadurch unterfüttert und strafft sie die Haut und verbessert so die Hautkontur.

Eine Lippenauffüllung sollte immer erst am Ende der Behandlung durchgeführt werden. Der Behandler sollte dabei darauf achten, keine anderen Gesichtsteile anzufassen, nachdem die Mucosa (Mundschleimhaut) berührt wurde [1].

Eine Behandlung (= 1 Sitzung) dauert circa 30 Minuten.

Der Eingriff wird ambulant – auf Wunsch in Lokalanästhesie (örtliche Betäubung) – mit kurzer Behandlungs- und Erholungsdauer durchgeführt.

Nach der Behandlung [1]

• Extreme Kälte oder Hitze mindestens 48 Stunden meiden.
• Anstrengende körperliche Aktivität vermeiden.
• Die behandelte Region darf nicht massiert werden!
• Eine Nacht mit leicht erhöhtem Kopf schlafen.
• Erst nach 24 Stunden Hautreinigung durchführen.

Mögliche Nebenwirkungen 

• Allgemeine Nebenwirkungen:
  • Rötungen: Häufig direkt nach der Behandlung, meist vorübergehend.
  • Schwellungen und Verhärtungen: Können gelegentlich auftreten, insbesondere nach Sonnenexposition oder Alkoholkonsum.
• Spezifische Nebenwirkungen:
  • Hautnekrose: Kann in seltenen Fällen auftreten, insbesondere bei schlechter Durchblutung der Haut (z. B. bei Rauchern) und bei Überdosierung oder falscher Injektionstechnik.
  • Allergische Reaktionen: Obwohl selten, können allergische Reaktionen auf das bovine Kollagen auftreten.
  • Granulome: Bildung kleiner, knotiger Verdickungen an den Injektionsstellen.
  • Asymmetrien: Unregelmäßigkeiten oder Asymmetrien können als Langzeitfolge auftreten.

Ihr Nutzen

Die Kollagen-Faltenunterspritzung hilft Ihnen – sofort sichtbar und lang anhaltend – Hautfalten, Narben, Hauteinziehungen und Konturunebenheiten zu entfernen.

Ihre natürlichen Konturen werden wiederhergestellt und Sie erreichen ein jugendlicheres Aussehen.

Auffrischungsbehandlungen sind problemlos durchzuführen.

Literatur

1. Urdiales-Gálvez F: Preventing the Complications Associated with the Use of Dermal Fillers in Facial Aesthetic Procedures: An Expert Group Consensus Report. Aesth Plast Surg 2017 Jun;41(3):667-677. doi: 10.1007/s00266-017-0798-y. Epub 2017 Apr 14.