Hochintensiver fokussierter Ultraschall zur Hautstraffung
Hochintensiver fokussierter Ultraschall (HIFU) ist eine innovative Technologie, die sich in der ästhetischen Medizin zur Hautstraffung und in jüngerer Zeit auch zum Fettabbau etabliert hat. Ursprünglich in der onkologischen Therapie eingesetzt, hat sich HIFU als nichtinvasive Alternative zur herkömmlichen Chirurgie bewährt.
HIFU nutzt gebündelte Ultraschallwellen, die über einen Hohlspiegel fokussiert werden, um in der Haut thermische Energie zu erzeugen. In einem millimeterfeinen Brennpunkt entstehen Temperaturen von rund 90 °C, die zur Koagulation des Gewebes und damit zur Neokollagensynthese und Hautstraffung führen.
Zielsetzung und Wirkung
- Straffung von Haut und tieferen Hautschichten (SMAS*)
- Anregung der Neokollagensynthese
- Verbesserung der Hautqualität (Glättung, Turgor, Porenverfeinerung)
*SMAS steht für "Superfizielles Muskuloaponeurotisches System". Es handelt sich um eine Schicht aus Muskel- und Bindegewebe, die sich unter der Haut und dem Unterhautfettgewebe des Gesichts und des Halses befindet. Das SMAS spielt eine wichtige Rolle bei der Übertragung von Bewegungen der mimischen Gesichtsmuskulatur auf die Haut und ist daher wesentlich für die Gesichtsausdrücke verantwortlich.
Indikationen (Anwendungsgebiete)
- Hauterschlaffungen, insbesondere im Bereich des Halses, der unteren und seitlichen Wangen
- Erschlaffung des SMAS-Systems
- Leichte bis moderate Fettabbauindikationen
Kontraindikationen (Gegenanzeigen)
- Akute Hauterkrankungen und Infektionen im Behandlungsbereich
- Schwere systemische Erkrankungen
- Schwangerschaft und Stillzeit
Vor der Therapie
- Aufklärungsgespräch und individuelle Beratung
- Beurteilung des Hautzustandes und Festlegung der Behandlungsstrategie
- Schmerzmanagement planen
Das Verfahren
- Auswahl der Ultraschallfrequenz und Eindringtiefe (1,5 mm bis 13 mm)
- Anwendung von 200 bis 400 Linien pro Gesichtsbehandlung in Criss-cross-Technik*
- Schmerzmanagement durch topische Anästhesie (örtliche Betäubung) oder Prämedikation (Gabe von Medikamenten vor einem medizinischen Eingriff)
- Behandlungsdauer: ca. 30-60 Minuten
*Bei dieser Methode werden die Ultraschallwellen in einem überkreuzenden Muster (criss-cross) auf die zu behandelnde Hautregion angewendet. Das bedeutet, dass die Ultraschalllinien nicht nur in einer Richtung, sondern abwechselnd in verschiedenen Richtungen über die Haut geführt werden. Dies kann beispielsweise bedeuten, dass eine Linie senkrecht und die nächste Linie waagerecht über das gleiche Hautareal gelegt wird.
Der Zweck dieser Technik ist es, eine gleichmäßigere Verteilung der Energie zu erreichen und somit eine umfassendere und effektivere Behandlung der Haut zu ermöglichen. Durch das überkreuzende Muster können die behandelten Bereiche gründlicher und aus verschiedenen Winkeln erreicht werden, was zu einer gleichmäßigeren Hautstraffung und einem verbesserten Gesamtergebnis führt.
Nach der Therapie
- Sofortige Wiederaufnahme alltäglicher Aktivitäten
- Mögliche leichte Rötungen oder Schwellungen
- Erhaltungsbehandlungen alle 1 bis 2 Jahre empfohlen
Mögliche Komplikationen
Frühkomplikationen
- Temporäre Rötungen oder Schwellungen
- Leichte Schmerzen oder Unbehagen
Spätkomplikationen
- Selten längere Schmerzen oder sensorische Veränderungen
- In Ausnahmefällen feine Narbenbildung bei unkorrekter Anwendung
Fazit
HIFU bietet eine effektive, nichtinvasive Option zur Hautstraffung und Fettabbau. Die Technologie ist für eine breite Palette von Hauttypen geeignet und führt in der Regel zu sichtbaren Ergebnissen nach einer einzigen Sitzung.
Trotz der hohen Schmerzintensität stellt HIFU eine vielversprechende Alternative zu chirurgischen Eingriffen dar, insbesondere für Patienten, die eine nichtinvasive Behandlung bevorzugen.
Die Kombination von HIFU mit anderen ästhetischen Verfahren kann die Ergebnisse weiter verbessern und eine umfassendere ästhetische Wirkung erzielen.