Reinigung der Haut

Das Aussehen und der Zustand der Haut prägen im besonderen Maß das Eigenbild vom "Ich" und damit das Selbstbewusstsein. Die Reinigung der Haut ist der erste Schritt hin zu einer schönen Haut.

Um die Haut von Verunreinigungen, überschüssigem Talg und Keimen zu befreien, ist eine regelmäßige Reinigung unerlässlich.

Dabei sollte die Gesichtshaut zweimal täglich, morgens und abends, gereinigt werden. Am Morgen werden die abgestorbenen Hautzellen weggewaschen, am Abend die Spuren des Tages wie Schmutz und Make-up. Durch die Reinigung werden die Hautporen geklärt, wodurch die Wirkstoffe der anschließend aufzutragenden Pflegeprodukte besser aufgenommen werden können.

Reinigungsmittel

Waschen mit Wasser allein ist schon gut und in jedem Fall besser, als sich nicht zu waschen. Aber erst durch die Verwendung von Waschsubstanzen werden Hautoberflächenfett, Schweiß, Pflegemittel- und Make-up-Reste, Verschmutzungen sowie Keime von der Haut gelöst.

Als Reinigungsmittel können Seifen oder Syndets (engl. synthetic detergents bzw. synthetische Detergentien) verwendet werden. Bei Syndets handelt es sich um waschaktive Substanzen aus chemisch hergestellten Rohstoffen, z. B. Duschgels und Waschlotionen.

  • Seifen
    • Verwendet werden sollten Seifen mit einem niedrigen pH-Wert (5,5).
    • Es gilt: Weniger ist mehr.
    • Können bei normaler Haut bedenkenlos verwendet werden und stehen den Syndets in nichts nach.
    • Bei beeinträchtigter oder trockener Haut sowie Hauterkrankungen sollten Syndets bevorzugt verwendet werden, da sie milder als Seifen sind.
  • Syndets
    • zum Teil höhere Reinigungswirkung als Seife
    • Reinigungsstoffe sind deutlich milder als die einer Seife
      • Aggressive Waschsubstanzen zerstören langfristig den schützenden Säureschutzmantel der Haut. Hautirritationen, -entzündungen oder Handekzeme können beispielsweise die Folge sein.
    • entfetten die Haut weniger als Seife
    • sollten, wenn möglich, duftstofffrei sein

Welche Reinigungsmittel bzw. -empfehlungen bei welchem Hauttyp?

Bei der Reinigung der Haut sollte der aktuelle Hautzustand und der Hauttyp berücksichtigt werden. Daher ist es ratsam, den eigenen Hauttyp bestimmen zu lassen. Dieses ist in einem Kosmetikstudio möglich, wird aber auch von manchen Friseuren angeboten.

Die Haut lässt sich in verschiedene Hauttypen einteilen:

  • Normale Haut
    • kann ihren Fett- und Feuchtigkeitsgehalt selbst regulieren
  • Fettige Haut (Seborrhoe)
    • glänzt, hat erweiterte Poren, neigt zu Unreinheiten wie Pickel und Mitesser (Komedonen), Make-up hält nicht lange
  • Trockene und empfindliche Haut (Sebostase)
    • ist fett- und feuchtigkeitsarm, erscheint stumpf und glanzlos, ist spröde, rau oder schuppig, spannt nach dem Reinigen und verliert an Elastizität
  • Mischhaut
    • gekennzeichnet durch eine fettige – oftmals auch feuchte – Stirn-, Nasen- und Kinnpartie (T-Zone), während die anderen Gesichtspartien eher trocken sind. Die Körperhaut ist normal oder trocken
  • Altershaut
    • schuppt, spannt öfter und juckt
    • trockene Linien sowie Fältchen werden sichtbar

Reinigungsmittel und -empfehlungen

  • Normale Haut
    • verträgt alle Waschsubstanzen, selbst alkalische Seifenlösungen
    • Für den Gesichtsbereich ist ein mildes (pH-neutral) Reinigungsgel empfehlenswert.
    • Zum Duschen bzw. Baden sind handelsübliche Duschgele und Badezusätze geeignet.
  • Fettige Haut
    • Sollte nicht durch zu häufiges Waschen vollständig entfettet werden, denn dadurch würde der schützende Wasser-Lipid-Mantel (Säureschutzmantel) zerstört werden. Zudem produziert eine vollständig entfettete Haut vermehrt Talg, der wiederum vermehrt zu Hautunreinheiten führt.
    • Pflegeprodukte verwenden, die den Ölglanz und die Talgproduktion kontrollieren, die Hautstruktur verfeinern und Hautunreinheiten entgegenwirken
      • Geeignete Reinigungsmittel sollten:
        • mild (pH-Wert um 5,5) bis sauer sein.
        • nicht rückfettend (fettarm) sein.
        • klärend sein, z. B. ein schäumendes Reinigungsmousse oder -gel.
        • ggf. Frucht- oder Salizylsäure enthalten.
        • Zusätze wie „antiseptisch“, „ölfrei“, „mattierend“ enthalten.
      • Nicht geeignet ist eine Reinigungsmilch, da diese die Poren zusätzlich verschließt und die Talgproduktion steigert.
    • Anschließend die Haut gründlich mit warmem Wasser abspülen und mit kaltem Wasser nachspülen, da warmes Wasser die Talgproduktion anregt.
    • Spezielle Reinigungsbürsten verwenden. Sie reinigen gründlich, aber sanft.
  • Trockene und empfindliche Haut
    • nicht zu oft waschen
    • Wasser und Reinigungsmittel sparsam verwenden
    • Geeignete Reinigungsmittel sind:
      • milde (pH-neutrale) Produkte
      • feuchtigkeitsspendende und rückfettende Reinigungslotionen, -milch
      • Reinigungsöle mit Jojobaöl, Macadamiaöl, Avocadoöl, Kokosnussöl
      • Reinigungspads
      • Mizellenwasser – winzige Moleküle (Nanogröße), die die Wirkstoffe in tiefere Hautschichten transportieren
    • Nicht geeignet sind:
      • Seifen
      • alkoholhaltige Reinigungsmittel
      • Duftstoffe
      • Farbstoffe
      • Konservierungsstoffe
      • Emulgatoren
      • schäumende Produkte
    • nur mit lauwarmem Wasser waschen; zu heißes Wasser trocknet die Haut zusätzlich aus
  • Mischhaut
    • Menschen jüngeren Alters können die Mischhaut wie eine normale Haut reinigen.
    • Ab dem mittleren Lebensalter sollten die unterschiedlichen Hautbereiche getrennt behandelt werden (siehe unter „trockener“ sowie „fettiger“ Haut)
      • Für die sogenannte T-Zone (Stirn-, Nasen- und Kinnpartie) sind feuchtigkeitsspendende Produkte, die einen geringen Fettanteil haben, geeignet.
      • Gesichtswasser sollte nur in der T-Zone angewendet werden. Ebenso Peelings.
  • Altershaut
    • Für die Reinigung des Gesichts eignet sich eine hautschonende Reinigungsmilch, Emulsionen oder Cremes mit rückfettenden Substanzen
    • Cremes sanft einmassieren und nach Anweisung entfernen
    • Haut anschließend mit einem weichen Frotteetuch oder mit Kosmetiktüchern sanft abtrocknen
    • Zum Baden oder Duschen rückfettende Seifen, Ölbäder oder ölhaltige Duschgele verwenden. Sie hinterlassen einen pflegenden Film auf der Haut und glätten sie.

Duschen & Baden

Bei trockener und empfindlicher Haut sollten folgende Empfehlungen beherzigt werden:

  • Nur kurz und nicht zu heiß (32-36 °C) duschen bzw. baden (Badezeit maximal 20 Minuten), denn das trocknet die Haut weiter aus.
  • Geeignet sind Öl-Duschlotionen und Ölbäder.
  • Reinigungsmittel sparsam verwenden.
  • Anschließend eine fetthaltige Öl-in-Wasser-Emulsion oder eine Wasser-in-Öl-Emulsion auf die feuchte Haut auftragen, gut verteilen und erneut kurz abduschen.

Peeling, Dampfbad und Co.

Einmal wöchentlich sollte die Haut intensiv mit einem Peeling gereinigt werden. Es entfernt abgestorbene Hautzellen und regt die Blutzirkulation der Haut an.

Bei fettiger Haut kann ein Peeling sogar zweimal wöchentlich durchgeführt werden. Ein mittleres oberflächliches sowie ein starkes Peeling sollte jedoch nur von einem erfahrenen Arzt durchgeführt werden!

Auch trockene und empfindliche Haut darf alle zwei Wochen durch ein sanftes Peeling behandelt werden. Eine Methode ist das Enzympeeling, das ohne Körnung die Hornschüppchen entfernt. Die Augenbereiche sollten gemieden werden, da die Haut in diesem Bereich besonders empfindlich ist und schnell austrocknet.

Ein- bis zweimal wöchentlich nach der Reinigung und einem eventuellen Peeling kann eine Reinigungsmaske angewendet werden, die überschüssige Talgabsonderungen absorbiert und Unreinheiten abklingen lässt. Im Anschluss sollte ein Gewichtswasser aufgetragen werden, das desinfizierend wirkt und Entzündungen hemmt.

Mit einem wöchentlichen Dampfbad können verengte Poren geöffnet werden. Dazu wird ein großflächiger Kochtopf halbvoll mit Wasser gefüllt und erhitzt, bis das Wasser dampft. Dann wird der Topf mit einer Unterlage auf den Tisch gestellt.

  • Bei fettiger Haut empfehlen sich als Zusätze Pfefferminze, Bergamotte, Lavendel, Zitronen, Rosmarin und Rosenblätter.
  • Bei trockener Haut sollten Kamille, Lavendel, Pfefferminze, Pfirsichextrakt und Schachtelhalm zugegeben werden.

Auch trockene Haut darf alle zwei Wochen durch ein spezielles Dampfbad gereinigt werden.

Allgemeine Tipps

  • Auf eine ausreichende Nähr- und Vitalstoffzufuhr achten!
  • Um der Haut Feuchtigkeit zuzuführen, gibt es zwei Wege, die beide unabdingbar sind. Erstens Hydratisierung durch Wirkstoffe, die die Haut an der Oberfläche mit Feuchtigkeit versorgen. Hier entsteht gewissermaßen ein Soforteffekt. Zweitens der Weg über den Wasserhaushalt. Das heißt: trinken, trinken, trinken! Mindestens acht Gläser Wasser pro Tag.
  • Trockene Haut:
    • Meiden von Wollkleidung, besonders, wenn die Kleidungsstücke direkten Hautkontakt haben; stattdessen Baumwollkleidung tragen
    • Überprüfung der Dauermedikation wg. möglicher Auswirkung auf die trockene Haut
    • Vermeidung von Umweltbelastungen:
      • Reizstoffe (Chemikalien, Lösungsmittel)
      • Klimaanlagen (trockene Luft)
      • Überheizte Räume (maximal 21 °C)
      • Trockenes Raumklima → Luftraumbefeuchter einsetzen
        Beachte: Die optimale Luftfeuchtigkeit liegt zwischen 40 und 60 %.
      • Sonne (häufige Sonnenbäder) → Sonnenschutz!
      • Winter (Kälte) – schützen der Haut (die Produktion von Hauttalg vermindert sich schon bei Außentemperaturen von 8 °C): Tragen von Handschuhen

Empfehlungen zur Reinigung spezieller Bereiche siehe unter „Augenpflege“, „Dampfbad“, „Gesichtsmasken“, „Ölbäder“ und „Peeling“.