Altershaut – Reinigung und Pflege
Die Haut ist nicht nur ein Spiegelbild der Seele, sondern auch der Nähr- und Vitalstoff-Zufuhr.
Trotz eines reichhaltigen, vollwertigen Lebensmittelangebots ist allerdings nicht immer eine ausreichende individuelle Vitalstoff-Zufuhr garantiert. Eine nicht ausreichende Vitalstoff-Zufuhr kann beispielsweise durch eine falsche Speisenzubereitung bedingt sein oder durch einen individuellen Vitalstoff-Mehrbedarf verursacht werden. Dieses kann sich nicht nur durch körperliche Befindlichkeitsstörungen wie beispielsweise eine Abnahme der Leistungsfähigkeit bemerkbar machen, sondern hinterlässt auch Spuren auf der Haut. Hautprobleme wie trockene oder fettige Haut, Ausschlag und Juckreiz oder überempfindliche Haut können durch eine unzureichende Nähr- und Vitalstoff-Zufuhr mit verursacht sein (s. u. "Nutrikosmetik").
Das Aussehen und der Zustand Ihrer Haut prägen im besonderen Maß Ihr Eigenbild vom Ich und damit Ihr Selbstbewusstsein.
Achten Sie auf folgende Hautsignale:
- Haut schuppt
- Haut spannt öfter
- Haut juckt häufig
Jünger aussehen durch die richtige Hautpflege und ein typgerechtes Make-up. Für einen glatten, straffen und frischen Teint benötigt die Haut Feuchtigkeit, Nahrung und Schutz.
Allgemeine Maßnahmen
- Vermeiden von Faktoren, die die Hauttrockenheit fördern (häufiges Waschen und Baden, trockenes Klima, Sauna); Badezeit maximal 20 Minuten.
- Wenn Ihre Haut spannt, müssen Sie diese eincremen – am besten mit einer Creme, die einen höheren Fettgehalt besitzt. Die „Wintercreme“ sollte der Haut vor allem Fettstoffe und Feuchthalter zuführen, die das Wasserbindevermögen der Hornschicht verbessern.
- Hautpflegemittel mit folgenden Inhaltsstoffen können nachgewiesenermaßen Zeichen der Hautalterung reduzieren bzw. die Haut jünger erscheinen lassen:
- α-Hydroxycarbonsäuren (Synonyme: Alpha-Hydroxy-Säuren; engl.: Alpha hydroxy acids, AHA); zählen zu den natürlichen Fruchtsäuren (Apfelsäure, Glycolsäure, Mandelsäure, Milchsäure und Zitronensäure); Wirkung: öffnet die Hautporen, sodass weniger Komedonen (Mitesser) entstehen (Fruchtsäurepeeling)
- Azelainsäure (engl.: azelaic acid); Wirkung: antibakterielles Aknemittel zur äußerlichen Behandlung
- Hydroquinon (1,4-Dihydroxybenzol, ein Phenol); Wirkung: Bleichmittel (im Tierversuch kanzerogen)
- Kojisäure; Wirkung: Reduzierung der Pigmentierung und deutliche Hautaufhellung
- Retinoide (Substanzen, die in ihrer chemischen Struktur oder in ihrer biologischen Aktivität mit Retinol (Vitamin A) verwandt sind); Wirkung: öffnet die Hautporen, sodass weniger Komedonen entstehen; zur Behandlung von hyper- und parakeratotischen Hauterkrankungen und schwerer Akne
- Salicylsäure; Wirkung: keratolytische (Ablösung von Hornzellen) und antimikrobielle Wirkung
- Nikotinrestriktion (Verzicht auf Tabakkonsum)
- Begrenzter Alkoholkonsum (Männer: max. 25 g Alkohol pro Tag; Frauen: max. 12 g Alkohol pro Tag)
- Überprüfung der Dauermedikation wg. möglicher Auswirkung auf die Altershaut
- Vermeidung psychosozialer Belastungen:
- Stress
- Vermeidung von Umweltbelastungen:
- Reizstoffe (Chemikalien, Lösungsmittel)
- Klimaanlagen (trockene Luft)
- Überheizte Räume (maximal 21 °C)
- Trockenes Raumklima (niedrige Luftfeuchtigkeit) → Luftraumbefeuchter einsetzen
Beachte: Die optimale Luftfeuchtigkeit liegt zwischen 40 und 60 %.
- UV-A und UV-B-Strahlen (Sonnenlicht; Solarium) beschleunigen die Hautalterung (Photoaging) → Sonnenschutz!
- Winter (Kälte) – schützen der Haut (die Produktion von Hauttalg vermindert sich schon bei Außentemperaturen von 8 °C): Tragen von Handschuhen
Wie reinigt man die reife Haut?
Der erste Schritt der Pflege ist die Reinigung. Die richtige Reinigungstechnik besteht darin, dass die Haut weder gereizt noch gezerrt oder gedehnt wird.
Für die Reinigung des Gesichts eignet sich eine hautschonende Reinigungsmilch, Emulsionen oder Cremes mit rückfettenden Substanzen. Massieren Sie die Cremes sanft ein und entfernen Sie diese wieder nach Anweisung. Trocknen Sie die Haut anschließend mit einem weichen Frotteetuch oder mit Kosmetiktüchern sanft ab.
Zum Baden oder Duschen empfehlen sich rückfettende Seifen, Ölbäder oder ölhaltige Duschgele. Sie hinterlassen einen pflegenden Film auf der Haut und glätten sie.
Wie pflegt man die reife Haut?
Aufgabe der Hautpflege ist es, der Haut wieder Feuchtigkeit zuzuführen. Feuchthaltefaktoren aus Cremes halten das zugeführte Wasser in der Hornschicht zurück. Die Emulsionen können vom Wasser-in-Öl-Typ oder Öl-in-Wasser-Typ sein – mit entsprechend hohem Lipidanteil. Bei der reifen Haut ist primär der Hydrolipidmantel gestört. Die Hornschicht ist im Wesentlichen intakt. Die pflegende Behandlung soll deshalb den fehlenden Hydrolipidmantel ersetzen. Verwenden Sie zur Gesichtspflege nur milde, alkoholfreie Gesichtswasser. Die Altershaut verträgt im Regelfall keinen Alkohol, denn dieser trocknet die Haut weiter aus und führt zu Reizungen.
Anmerkung: Tagescremes dienen der Pflege und dem Schutz der Haut, Nachtcremes haben die Aufgabe der Reparation und Regeneration der Haut. Die Anzahl der Zellteilungen ist in den ersten Nachtstunden besonders hoch. Die Nachtcremes enthalten deshalb besonders viele Nähr- und Vitalstoffe, die diese Reparatur- und Regenerationsprozesse unterstützen.
Beachten Sie bitte, dass insbesondere die Altershaut drei Problemzonen hat, die das Alter besonders schnell verraten, da sie besonders anfällig für Falten und Pigmentstörungen sind. Zu diesen Regionen gehören die Halsvorderseite, die Augenbereiche (Augenpflege) und die Handoberflächen. Diese Bereiche bedürfen der gezielten Extrapflege. Die Haut ist in diesen Partien besonders dünn mit nur gering ausgebildetem Unterhautfett und -bindegewebe. Des Weiteren fehlen in diesen Hautbereichen flüssigkeits- und fettspendende Talg- und Schweißdrüsen.
Verwenden Sie nähr- und vitalstoffreiche sowie fetthaltige Pflegeprodukte. Pflegen Sie das Gesicht, den Hals und das gesamte Dekolleté. Die Problemzone Augen benötigt eine besondere Pflege. Hier sollten spezielle nähr- und vitalstoffreiche Cremes mit intensiven Wirkstoffen aufgetragen werden.
Starkes Reiben und festes Einmassieren sind jedoch zu vermeiden, da das Gewebe dadurch kleinste Einrisse bekommt, die später zu Schwellungen und Tränensäcken führen.
Sonnenschutz – der wichtigste Schutz vor Hautalterung (s. u. Sonnenschutz)
Auch für die Hände gilt: pflegen, pflegen, pflegen. Waschen Sie die Hände nicht mehr als unbedingt nötig und gehen Sie mit Seife sparsam um. Tragen Sie nach jedem Händewaschen eine nährstoffreiche Handcreme auf. Schützen Sie Ihre Hände während der Arbeit mit hautreizenden Stoffen wie beim Waschen, Putzen, Gartenarbeit etc. mit Handschuhen. Die reife Haut benötigt eine regelmäßige Feuchtigkeitspflege.
Tipps und Tricks
Wählen Sie eine Feuchtigkeitspflege entsprechend Ihres Hauttyps. Egal welche Feuchtigkeitspflege Sie wählen, vergessen Sie nicht, regelmäßig ein Peeling zu benutzen. Ihre Haut wird dadurch viel zarter und aufnahmefähiger für die Wirkstoffe der nachfolgenden Pflegeprodukte.
Wie wirkt eine Feuchtigkeitscreme?
Die Feuchtigkeitsversorgung betrifft nur die Hornschicht der Haut, eine feine Membran, die durchschnittlich circa 0,02 mm dick ist. Eine gesunde Hornschicht, die gut durchfeuchtet ist, besteht aus 10 bis 15 % Wasser. Die Hornschicht einer trockenen Haut enthält aber weniger als 10 % Wasser. Die Haut zu hydratisieren bedeutet, der Hornschicht Feuchtigkeit zu liefern.
Woran erkennt man, dass der Haut Feuchtigkeit fehlt?
Typische Zeichen für fehlende Feuchtigkeit sind:
- Ihre Haut spannt öfter.
- "Trockene Linien“ sowie kleine Fältchen werden sichtbar
- Ihre Haut schält sich manchmal.
- Ihre Haut sieht zerknittert aus.
- Ihre Haut sieht nicht strahlend, sondern müde aus.
Wie führen Sie Ihrer Haut Feuchtigkeit zu?
Um der Haut Feuchtigkeit zuzuführen, gibt es zwei Wege, die beide unabdingbar sind. Erstens Hydratisierung durch Wirkstoffe, die die Haut an der Oberfläche mit Feuchtigkeit versorgen. Hier entsteht gewissermaßen ein Soforteffekt. Zweitens der Weg über den Wasserhaushalt. Das heißt: trinken, trinken, trinken! Trinken Sie mindestens acht Gläser Wasser pro Tag.
Sollte man das ganze Jahr über das gleiche Pflegeprodukt verwenden?
Verwenden Sie Ihr Pflegeprodukt, solange Sie das Gefühl haben, dass Ihre Haut optimal gepflegt wird. In der kälteren Jahreszeit kann es sein, dass Ihre Haut mehr Feuchtigkeit und Fette benötigt. Wählen Sie dann ein Pflegeprodukt, das verstärkt nährende, feuchtigkeitsspendende und rückfettende Eigenschaften besitzt.
Wann sollte man eine Feuchtigkeitspflege verwenden?
Vorzugsweise nach dem Baden oder Duschen. Das oft sehr kalkhaltige Wasser trocknet die Haut zusätzlich aus.