Fettige Haut (Seborrhoe) – Medikamentöse Therapie
Die Behandlung von Seborrhoe, auch bekannt als fettige Haut, kann medikamentös unterstützt werden, insbesondere wenn herkömmliche Hautpflege- und Reinigungsmethoden nicht ausreichen. In einigen Fällen kann eine hormonelle Anpassung helfen, die Talgproduktion der Haut zu regulieren. Dies ist oft der Fall, wenn die Seborrhoe hormonelle Ursachen hat oder mit anderen Zuständen wie Akne einhergeht.
Hormonelle Kontrazeptiva (Antibabypille) und Antiandrogene: Ein Ansatz zur Behandlung von fettiger Haut besteht in der Verwendung von hormonellen Kontrazeptiva, insbesondere von östrogenbetonten Kontrazeptiva oder Präparate mit antiandrogener Wirkung. Diese Präparate können helfen, Hormonungleichgewichte auszugleichen, die zu einer übermäßigen Talgproduktion führen.
- Präparate mit Chlormadinonacetat üben eine mildere antiandrogene Wirkung aus, während solche mit Cyproteronacetat als stärker in ihrer Wirkung gelten. Diese Substanzen können helfen, die Talgproduktion zu reduzieren und Hautprobleme, die durch überschüssige Androgene (männliche Hormone) verursacht werden, zu lindern.
Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass die Anwendung stärkerer Antiandrogene aufgrund ihrer potenziellen Nebenwirkungen auf bestimmte Bedingungen beschränkt sein sollte. Diese umfassen:
- Androgenetische Alopezie (Haarausfall des männlichen Typs), bei der eine Überproduktion oder übermäßige Empfindlichkeit gegenüber Androgenen vorliegt.
- Schwere Akneformen wie Acne vulgaris, die nicht auf andere Behandlungen ansprechen.
- Isotretinoin wird häufig zur Behandlung schwerer Akne verwendet und hat die Eigenschaft, die Talgdrüsenaktivität signifikant zu reduzieren, was zu einer weniger fettigen Haut führt. Dieses Medikament sollte jedoch aufgrund seiner starken Nebenwirkungen und potenziellen Risiken, einschließlich Geburtsfehlern, nur unter strenger ärztlicher Aufsicht verwendet werden.
Während die medikamentöse Behandlung helfen kann, die Symptome der Seborrhoe zu kontrollieren, ist es unerlässlich, dass die Betroffenen eine geeignete Hautpflegepraxis beibehalten. Dies schließt eine regelmäßige Reinigung ein, ohne die Haut zu irritieren oder auszutrocknen, sowie den Schutz der Haut vor Belastungen wie starker Sonneneinstrahlung oder chemischen Einflüssen.
Da sowohl hormonelle Kontrazeptiva als auch Retinoide ernsthafte Nebenwirkungen haben können, ist eine sorgfältige medizinische Beratung und Überwachung während ihrer Verwendung unerlässlich. Sie sollten immer in Zusammenarbeit mit einem Gesundheitsdienstleister verwendet werden, der auf der Grundlage einer vollständigen gesundheitlichen Bewertung einen individuellen Behandlungsplan erstellt.