Aufnahme hoher Energiemengen durch Zucker

In den vergangenen 50 Jahren hat sich der Zuckerkonsum drastisch verzehnfacht. Ein Großteil der Bevölkerung neigt gleichzeitig dazu, sportliche Aktivitäten und Bewegung zu meiden. Dieser Bewegungsmangel führt dazu, dass der Stoffwechsel die überschüssige Energie, die durch den erhöhten Zuckerkonsum bereitgestellt wird, nicht mehr verwerten kann. Überschüssige Energie wird in Fett umgewandelt, wodurch das Risiko für Übergewicht signifikant steigt [3]. Besonders besorgniserregend ist, dass bereits Kinder aufgrund des hohen Zuckerkonsums und der gesteigerten Energieaufnahme an Übergewicht leiden. Studien zeigen, dass übergewichtige Kinder ein hohes Risiko haben, im Erwachsenenalter ebenfalls übergewichtig zu sein.

Bewegungsmangel bei Kindern

In den vergangenen Jahrzehnten hat sich das Interesse von Kindern durch technische Innovationen wie Fernseher, Computer und Smartphones stark gewandelt. Anstatt im Freien aktiv zu spielen, verbringen Kinder zunehmend ihre Freizeit mit passiven Tätigkeiten. Diese Neigung zu Bewegungsmangel manifestiert sich bereits in der Kindheit. Übergewicht in der Kindheit ist nicht nur ein ästhetisches Problem, sondern hat schwerwiegende gesundheitliche Folgen. Erwachsene, die bereits in ihrer Kindheit übergewichtig waren, haben ein erhöhtes Risiko, an chronischen Erkrankungen wie Hypertonie (Bluthochdruck), Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Gicht sowie psychosozialen Störungen zu erkranken. Auch das Risiko für Erkrankungen des Bewegungsapparates wie Arthrose und Rückenschmerzen steigt erheblich [2].

Auswirkungen auf den Kohlenhydratstoffwechsel und Insulin

Durch den verstärkten Konsum von Zucker und raffinierten Kohlenhydraten erhöht sich die Glucosekonzentration im Blut, da der Körper alle Formen von Stärke in Glucose umwandelt. Um diese Glucose zu verwerten, muss die Bauchspeicheldrüse vermehrt Insulin produzieren [3]. Ein hoher Insulinbedarf steht im engen Zusammenhang mit dem Spurenelement Chrom. Chrom ist ein essenzieller Bestandteil des Glukosetoleranzfaktors (GTF), der die Insulinwirkung unterstützt. Das Spurenelement wirkt auf die Zelloberfläche und bildet zusammen mit Insulin einen Komplex, der die Glucoseaufnahme in die Zellen fördert [1].

Chrommangel durch hohe Zuckerkonsum

Ein verstärkter Zuckerkonsum führt zu einer erhöhten Insulinausschüttung und gleichzeitig zu einer vermehrten Mobilisierung von Chrom. Dieses Spurenelement wird bei erhöhter Glucoseverwertung stärker über den Urin ausgeschieden. Ein solcher Chromverlust kann problematisch werden, da Chrom nicht nur für den Kohlenhydratstoffwechsel, sondern auch für den Protein- und Fettstoffwechsel eine zentrale Rolle spielt. Bei einem Chrommangel ist die Insulinwirkung eingeschränkt, was wiederum den Kohlenhydratstoffwechsel beeinträchtigt. Dies erhöht das Risiko, an Diabetes mellitus zu erkranken, da die überlastete Bauchspeicheldrüse zunehmend Schwierigkeiten hat, ausreichend Insulin zu produzieren [3].

Aufnahme hoher Energiemengen durch Zucker – Vitalstoffmangel (Mikronährstoffe)

Vitalstoff
(Mikronährstoff)
Mangelsymptome
Chrom
  • Verminderte Insulinwirkung, reduzierte Glukosetoleranz
  • Hyperglykämie (Überzuckerung)
  • Hyperlipidämie (erhöhte Blutfettwerte)
Erhöhtes Risiko für
  • Diabetes mellitus [4]

Schlussfolgerung

Der übermäßige Konsum von Zucker und raffinierten Kohlenhydraten sowie die damit verbundene Überlastung des Insulin- und Chromstoffwechsels stellt eine bedeutende Gefahr für die Gesundheit dar. Neben dem erhöhten Risiko für Übergewicht und chronische Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, führt der chronische Chromverlust zu einem weiteren Gesundheitsrisiko. Ein bewusster Umgang mit Zucker und die Förderung einer ausgewogenen Ernährung sind entscheidend, um diese Gesundheitsgefahren zu minimieren.

Des Weiteren wurden die folgenden Fachbücher für die Verfassung dieses Artikels herangezogen [5, 6].

Literatur

  1. Bertelsmann Stiftung: Mineralstoffe und Spurenelemente. Kapitel 7, 112, Verlag Bertelsmann Stiftung, Gütersloh 1992
  2. Biesalski HK, Bischoff SC, Pirlich M, Weimann A (Hrsg.): Ernährungsmedizin. Nach dem Curriculum Ernährungsmedizin der Bundesärztekammer. 5. Auflage. Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2017
  3. Jopp A: Risikofaktor Vitaminmangel. 51-53, Karl F. Haug Verlag in MVS Medizinverlage Heidelberg GmbH & Co. KG; 2002
  4. Schmidt E, Schmidt N: Mikronährstoff-Therapie. 1. Auflage, Urban & Fischer in Elsevier, München 2022
  5. Hahn A, Ströhle A, Wolters M: Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie. 4. Auflage, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 2023
  6. Biesalski HK: Vitamine, Spurenelemente und Minerale. Indikationen, Diagnostik, Therapie. 3. Auflage, Georg Thieme Verlag, München 2024