Physikalische Gefäßtherapie BEMER

Gesundheit, Leistungsfähigkeit und der Alterungsprozess eines Menschen hängen entscheidend von einer funktionierenden Mikrozirkulation ab.

Allen Lebensvorgängen in unserem Organismus liegen Energieumwandlungen zugrunde, die in jeder Zelle im Wesentlichen durch Adenosintriphosphat (ATP) realisiert werden. Unabdingbare Voraussetzung für die Bildung von ATP ist die Versorgung aller Zellen mit Nähr- und Vitalstoffen (Makro- und Mikronährstoffe) und erheblichen Mengen Sauerstoff. Der entscheidende Regelprozess, der die Ver- und Entsorgung der Zellen sicher stellt ist die Mikrozirkulation. Immerhin spielen sich ca. 75 % des gesamten Blutkreislaufs in dem feinen und sehr weiten Netzwerk der kleinsten Blutgefäße (Kapillaren) ab.

Der wichtigste Regulationsvorgang, der die Blutverteilung im Gebiet der Mikrozirkulation steuert, wird Vasomotion genannt. Hierbei verengen und erweitern sich die den Kapillaren vor- und nachgeschalteten Blutgefäße autorhythmisch und unterstützen hiermit entscheidend die Pumpleistung des Herzens. Die Vasomotion ist im Bereich der kleinstkalibrigen Arteriolen (kleine Arterien) und Venolen (kleine Venen) weder durch nervale noch durch medikamentöse Stimulierung beeinflussbar.
Die „physikalische Gefäßtherapie BEMER“ dagegen stimuliert gezielt die eingeschränkte oder gestörte Vasomotion der beteiligten klein- und größerkalibrigen Blutgefäße und erweitert damit die Regulationsbreite (d. h. Anpassungsbreite) der Organdurchblutung an die aktuellen Stoffwechselbedürfnisse.

Für eine wirksame Stimulation auf die Regulation der Mikrozirkulation ist eine genau definierte zeitliche Signalabfolge und Signalkonfiguration (Reiz) Voraussetzung. Die BEMER Technologie setzt zur Übertragung des Wirkimpulses an den Körper – da technisch einfacher zu realisieren – ein niederfrequentes elektromagnetisches Wechselfeld mit geringer Flussdichte ein (im Rahmen des natürlichen Erdmagnetfeldes). Forschungsergebnisse des Instituts für Mikrozirkulation in Berlin über die Vorgänge der Durchblutungsregulation und der Stoffwechselverhältnisse während der Nachtruhe fanden 2010 Eingang in eine zusätzliche Signalkonfiguration. Sie fördert während der Nachtruhe die Reparaturvorgänge, die Ausscheidungsvorgänge harnpflichtiger Substanzen und die Immunabwehr des Körpers deutlich.

Eine Vielzahl von Erkrankungen wird durch Störungen der Mikrozirkulation verursacht oder zumindest in ihrem Verlauf durch sie beeinflusst. Genau hier setzt die BEMER Therapie aufgrund ihres Wirkmechanismus als physikalischer Mikrogefäß-Schrittmacher an. Damit wirkt die BEMER Therapie zielgerichtet auf wesentliche Ursachen sowie Begleiterscheinungen von Krankheiten.

Zielsetzung der physikalischen Gefäßtherapie BEMER

  • Verbesserung der Mikrozirkulation: Durch die gezielte Stimulation der Vasomotion werden die Kapillaren erweitert und verengt, um eine effizientere Versorgung der Zellen mit Nährstoffen und Sauerstoff zu ermöglichen.
  • Unterstützung der Zellfunktionen: Eine optimierte Mikrozirkulation trägt dazu bei, dass die Zellen ihre Funktionen besser ausführen können, was sich positiv auf verschiedene gesundheitliche Aspekte auswirken kann.
  • Förderung der Selbstheilungskräfte: Indem die Durchblutung verbessert wird, werden auch die Selbstheilungskräfte des Körpers unterstützt, was zu einer schnelleren Regeneration und Genesung beitragen kann.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

Gemäß dem ganzheitlichen Ansatz der BEMER Wirkung werden alle Heilmechanismen des Menschen zur Beseitigung gesundheitlicher Störungen positiv unterstützt.
Insgesamt sind die Wirkungen der durch die BEMER Sets generierten biophysikalischen Impulse kein Ersatz für aktuell akzeptierte Behandlungskonzepte. Sie sind jedoch bei zahlreichen Indikationen eine wirkungsvolle und Therapie optimierende Ergänzung. Oft ist sogar eine Dosisreduktion der pharmakologischen Therapie möglich (inklusive Verminderung von Nebenwirkungen!). Die Systeme zur Anwendung der BEMER Therapie sind zertifizierte Produkte der Medizingeräte-Klasse II a – für diese Produkte besteht eine gesetzliche Meldepflicht von unerwünschten Ereignissen oder besonderen Vorkommnissen. Seit 1998 wurden weltweit keine Nebenwirkungen oder besondere Vorkommnisse mitgeteilt bzw. festgestellt.

Die Anwendung der BEMER Therapie erfüllt somit die wichtigste Forderung des ärztlichen Eides des Hippokrates: Nihil nocere – Niemals schaden!

Behandlungserfolge wurden in Studien und ärztlichen Anwenderbeobachtungen unter anderem bei folgenden Indikationen gefunden:

  • Allgemeiner Schmerz
  • Allgemeines Wohlbefinden
  • Asthma bronchiale
  • Burnout-Syndrom
  • Cephalgie (Kopfschmerzen), einschl. Migräne
  • Chronisches Erschöpfungssyndrom (CFS – Chronic-Fatique-Syndrom)
  • Depression
  • Durchblutungsstörungen (Ulcus cruris)
  • Entzündungen
  • Erektile Dysfunktion (ED; Erektionsstörungen)
  • Hautkrankheiten
  • Hypertonie (Bluthochdruck)
  • Insomnie (Schlafstörungen)
  • Kreislaufstörungen, funktionelle
  • Muskelverspannung
  • Neuralgien (Nervenschmerzen)
  • Psychovegetative Störungen
  • Rheuma
  • Sport: Leistungsvermögen – Regeneration bzw. Laktatabbau
  • Stoffwechselstörungen (Diabetes mellitus Typ 2; Hypercholesterinämie)
  • Wirbelsäulensyndrom
  • Wundheilungsstörungen/ Narbenbildung

Im Bereich des Sports wird durch die BEMER Anwendung die Leistungsbereitschaft der Muskulatur schneller erreicht (verkürzte Aufwärmphase), die Leistungsfähigkeit wird durch die vermehrte Bildung von ATP gesteigert, nach großen sportlichen Anstrengungen wird die Regeneration beschleunigt und es ergibt sich zudem ein verringertes Verletzungsrisiko.

Kontraindikationen (Gegenanzeigen)

Relative Kontraindikationen

  • Patienten, die aktive medizinische Implantate tragen, die zu einer Stimulation führen (z. B. Herzschrittmacher, Defibrillatoren, Gehirnstimulatoren Muskelstimulatoren),

Absolute Kontraindikationen

  • Patienten, die aktive medizinische Implantate tragen, die zur Abgabe von Medikamenten gedacht sind (z. B. Medikamentenpumpen)

Vor der Therapie

  • Individuelle Beratung und Analyse: Vor Beginn der BEMER-Therapie erfolgt eine detaillierte Anamnese, um den Gesundheitszustand des Patienten zu erfassen und spezifische Beschwerden zu identifizieren.
  • Aufklärung über das Verfahren: Der Patient wird über den Ablauf der Therapie, die zugrunde liegenden Prinzipien der Mikrozirkulationsförderung und die erwarteten Effekte informiert.
  • Vorbereitende Maßnahmen: Gegebenenfalls werden Anpassungen im Lebensstil oder in der Medikation vorgenommen, um den therapeutischen Nutzen zu maximieren.
  • Einstellung des Geräts: Abstimmung der BEMER-Geräteinstellungen auf die individuellen Bedürfnisse des Patienten, einschließlich der Signalabfolge und -konfiguration.

Die Anwendung

Bei der BEMER Therapie unterscheidet man:

  • BEMER Basisplan.
    Die Anwendung ist zur Erhaltung der Gesundheit für Jung und Alt nach Einweisung durch einen Medizinprodukteberater sehr einfach durchführbar.
  • Gezielte BEMER Zusatzbehandlung.
    Eine gezielte Behandlung (Intensivbehandlung) sollte grundsätzlich im Anschluss an die BEMER Basisplan-Behandlung erfolgen, da diese wichtige Grundprozesse in Gang setzt, worauf die gezielte Behandlung optimal aufbauen kann.
  • Komplementärmedizinische BEMER Behandlung.
    Die komplementärmedizinische Behandlung von Krankheiten sollte idealerweise durch einen in der BEMER Therapie erfahrenen Arzt abgestimmt werden.

Eine eingehende Einweisung in den Gebrauch des Geräts ist bei der Anwendung im häuslichen Bereich notwendig. Diese wird fachkundig durch Medizinprodukteberater, ggf. durch zusätzliche Berücksichtigung eines ärztlichen Behandlungsplans, durchgeführt.

Anwenderhinweise

Unterstützung der BEMER Therapie.

Die Wirkung der BEMER Therapie lässt sich durch Berücksichtigung einiger Tipps noch optimieren:

  • Einnahme einer bequemen Körperlage
  • Vermeidung zu enger bzw. einengender Kleidung (Behinderung tiefer Bauchatmung)
  • Auswahl eines zur Behandlung wohltemperierten Raumes (z. B. Schlafzimmer)
  • Vermeidung von Stress oder Ablenkung (Handy ausschalten)
  • Vor der Anwendung auf den Genuss von Kaffee oder Tee verzichten
  • Nach der Anwendung auf den Genuss von Tabakwaren (ca. 1 Stunde) verzichten
  • Vor und nach der Anwendung ein Glas kohlensäurefreies Wasser trinken – über den Tag verteilt sollte eine Trinkmenge von ca. 1 1/2-2 Liter erreicht werden.

Einschränkungen der BEMER Therapie bestehen bei:

  • Fieber
  • Schweren Herzrhythmusstörungen
  • Nicht kompensierte Anfallsleiden
  • Einnahme Gerinnung hemmender Medikamente (z. B. Marcumar)

Bei diesen Krankheitsbildern ist vor Anwendung der BEMER Therapie ein in der BEMER Behandlung erfahrener Arzt zu konsultieren.

Nach der Therapie

  • Bewertung des Therapieerfolgs: Regelmäßige Überprüfungen, um den Einfluss der Therapie auf die Mikrozirkulation und damit verbundene gesundheitliche Verbesserungen zu beurteilen.
  • Anpassung der Therapiedauer und -intensität: Basierend auf dem Feedback des Patienten und den beobachteten Ergebnissen.
  • Empfehlungen zur Fortführung: Beratung zu weiteren Sitzungen oder zur Integration von BEMER-Therapie in den Alltag für langfristige Effekte.

Unverträglichkeiten der BEMER Therapie.

Das BEMER Schlafprogramm (2010) ist eine sehr wirksame Behandlungsmethode mikrozirkulatorischer Kompensationsstörungen im Zusammenhang mit verschiedenen Schlafstörungen.
Seine Anwendung kann jedoch in dem einen oder anderen Fall nicht zum erwünschten Erfolg führen (z. B. bei gleichzeitiger Einnahme bestimmter ärztlich verordneter Arzneimittel zur Behandlung vorliegender Herz-Kreislauf-Erkrankungen).
In diesen (seltenen) Fällen sollte zunächst nur das BEMER Tagesprogramm Anwendung finden. Allgemein wird empfohlen, bei der Anwendung des BEMER Schlafprogramms „einschleichend“ zu beginnen.

Mögliche Komplikationen

  • Frühkomplikationen: Leichte Unannehmlichkeiten wie Kribbeln oder Wärmeempfinden während der Anwendung, die in der Regel harmlos und vorübergehend sind.
  • Spätkomplikationen: Sehr selten können langfristige Nebenwirkungen auftreten, insbesondere wenn die BEMER-Therapie nicht gemäß den Anweisungen verwendet wird. Diese können eine Überstimulation des Kreislaufs oder Unwohlsein umfassen.

Literatur

  1. Kafka WA: Extrem langsam und breitbandig gepulste elektromagnetische Felder (WFR-ELF-PEMS) niedriger Energie für den therapeutischen Einsatz. Emphyspace (1999);1:1-20.
  2. Klopp R: Mikrozirkulation im Fokus der Forschung. ISBN 978-3-033-01464-0