Gastroösophageale Refluxkrankheit – Prävention
Zur Prävention der gastroösophagealen Refluxkrankheit (GERD) muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.
Verhaltensbedingte Risikofaktoren
- Ernährung
- Fehlernährung:
- Große, fettreiche Mahlzeiten – Verzögern die Magenentleerung und erhöhen den Druck auf den unteren Ösophagussphinkter (Speiseröhrenschließmuskel).
- Zuckerreiche Getränke wie Kakao oder übermäßiger Verzehr von Süßigkeiten (insbesondere Schokolade) – Erhöhen die Säureproduktion im Magen.
- Scharfe Gewürze – Können die Schleimhaut des Ösophagus reizen.
- Fruchtsäfte (z. B. Zitrussäfte/Orangensaft) mit viel Fruchtsäuren – Erhöhen den Säuregehalt im Magen.
- Pfefferminztee und Pfefferminzlutschtabletten – Entspannen den unteren Ösophagussphinkter und fördern den Reflux.
- Zu hastiges Essen – Führt zu vermehrtem Schlucken von Luft (Aerophagie) und erhöhtem intraabdominalem Druck.
- Späte Nahrungsaufnahme – Mahlzeiten unmittelbar vor der Bettruhe (nach 18.00 Uhr) erhöhen das Risiko für Reflux während der Nacht.
- Fehlernährung:
- Genussmittelkonsum
- Alkohol – Schwächt den unteren Ösophagussphinkter und erhöht die Säureproduktion.
- Kaffee – Kann die Säureproduktion im Magen steigern.
- Tabak (Rauchen) – Reduziert die Funktionalität des Ösophagussphinkters und verzögert die Magenentleerung.
- Psycho-soziale Situation
- Stress – Kann die Produktion von Magensäure erhöhen und die Symptome von GERD verstärken.
- Übergewicht (BMI ≥ 25; Adipositas)
- Adipositas führt zu einer Aufweitung der unteren Thoraxapertur (Begrenzung des knöchernen Thorax) und erhöht den intraabdominalen Druck, was das Risiko für Reflux steigert.
Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)
- Ernährungsumstellung
- Vitalstoffreiche, ausbalancierte Ernährung mit weniger Säure-bildenden und mehr Basen-spendenden Lebensmitteln.
- Vermeiden großer, fettreicher Mahlzeiten; stattdessen mehrere kleinere Mahlzeiten über den Tag verteilt einnehmen, um die Magenentleerung zu fördern und den Refluxdruck zu verringern.
- Späte Mahlzeiten (nach 18.00 Uhr) vermeiden, insbesondere vor der Bettruhe.
- Vermeidung bestimmter Lebensmittel und Getränke
- Fettreiche Lebensmittel wie fette Fleischwaren, Schweineschmalz, Mayonnaise und frittierte Speisen.
- Zuckerreiche Getränke (z. B. Kakao, Limonaden) und Süßigkeiten (insbesondere Schokolade).
- Säurereiches Obst (Zitrusfrüchte, Tomaten) und Fruchtsäfte (z. B. Orangensaft, Tomatensaft).
- Stark kohlensäurehaltiges Mineralwasser.
- Pfefferminztee und Pfefferminzlutschtabletten.
- Essiggemüse und Tomatenketchup.
- Knoblauch, Zwiebeln und scharfe Gewürze.
- Zu hastiges Essen.
- Körperposition und Schlafhygiene
- Oberkörperhochlagerung während der Nacht, um den Reflux von Magensäure zu reduzieren.
- Gewichtsreduktion
- Teilnahme an einem ärztlich betreuten Gewichtsreduktionsprogramm zur Verringerung des intraabdominalen Drucks und des Refluxrisikos (z. B. Eucell Abnehmprogramm). [Anzeige]
Sekundärprävention
Sekundärprävention zielt darauf ab, frühe Anzeichen von GERD zu erkennen und deren Progression zu verhindern:
- Früherkennung und Anpassung des Lebensstils – Gezielte Anpassung der Ernährung und Reduktion von Genussmitteln bei ersten Symptomen wie Sodbrennen oder saurem Aufstoßen.
- Einsatz säurehemmender Medikamente – Protonenpumpenhemmer (PPI) oder H2-Rezeptorantagonisten zur Reduktion der Säureproduktion bei chronischen Beschwerden.
Tertiärprävention
Tertiärprävention zielt darauf ab, chronische GERD und deren Komplikationen (z. B. Barrett-Ösophagus, Strikturen/hochgradige Einengung) zu vermeiden:
- Regelmäßige Kontrolluntersuchungen – Überwachung des Ösophagus bei bestehenden Schleimhautschäden.
- Langfristige medikamentöse Therapie – Einsatz von PPI zur Reduktion von Komplikationen.
- Chirurgische Interventionen – Fundoplikation (Operationsmethode zur Behandlung einer Zwerchfelllücke mit saurem Magensaft in der Speiseröhre) bei schweren, medikamentös nicht beherrschbaren Fällen.